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Eine Ausstellung, die an vier Orten in Kärnten zum ersten Mal umfassend und kontextualisiert durch zeitgenössische künstlerische und architektonische Positionen das Werk des international bekannten, in Kärnten geborenen Architekten zeigt.

Im Museum Moderner Kunst Kärnten und in Erweiterung im Architektur Haus Kärnten findet, basierend auf einem intensiven und über die Ausstellung hinausgehenden Forschungsprojekt, das erste Mal eine umfassende Retrospektive zum Werk des in Kärnten geborenen und 2012 verstorbenen Architekten statt. Obwohl die radikale Formensprache Günther Domenigs eine Zäsur im Umgang mit Bautraditionen und -konventionen ist und – man denke an die Arbeiten von Frank Gehry oder die Entwürfe von Thom Mayne und Greg Lynn – maßgebliche Entwicklungen vorwegnimmt, ist seine Arbeit gegenwärtig wenig beachtet und kaum beforscht.
Ausgangspunkt der Ausstellung sind Domenigs zentrale und heute ikonische Bauwerke, die mit seinen frühen kollaborativen (mit Eilfried Huth) und utopischen Architekturprojekten beginnen und sich über die Z-Sparkasse in Wien und das ehemalige Landesausstellungsgebäude in der Heft/Hüttenberg bis zum Steinhaus am Ossiacher See entwickeln.
Der Umgang des Architekten mit Masse und Material, die konsequente Haltung in der Reaktion auf historische Voraussetzungen, wie sie etwa beim Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände in Nürnberg ablesbar ist, sind wesentliche Charakteristika der Architektur Günther Domenigs.
Einige der genannten Gebäude stehen heute leer und scheinen keine entsprechende Nachnutzung zu finden. Diese Orte temporär künstlerisch und architektonisch zum Leben zu erwecken und über ihre Potenziale nachzudenken, ist eine weitere Intention der Ausstellung.
Das Re-Aktivierte, das Utopische, das Körperliche, das Funktionale, das Unbekannte und das Manifeste sind die Kapitel der Ausstellung und stellen eine Zusammenfassung der vielen Qualitäten, Tendenzen und Kontextualisierungen in Günther Domenigs Werk dar. Die Kapitel sind nicht abgeschlossen, sondern durchlässige Sphären. Sie sind eingebettet in historische, gesellschaftliche, künstlerische, politische, technische und geografische Zusammenhänge und stehen in Wechselwirkung mit ihnen. Die Kapitel fungieren als Rahmungen, mit deren Hilfe sich die Werke Domenigs neu erschließen. Wie bei einem Kaleidoskop sollen die Besucher:innen der Ausstellung die Möglichkeit haben, das Schaffen des Architekten aus neuen Blickwinkeln zu betrachten.
Die Ausstellung geht dem Verhältnis von Architektur und Kunst nach und verbindet das Werk Domenigs mit zeitgenössischen künstlerischen Positionen und ausgewählten Arbeiten aus der Sammlung des Museums. Das eigenständige zeichnerische Œuvre wird genauso gezeigt, wie die Rezeption der Bauwerke Domenigs über das Medium Fotografie.
Ein roter Faden sind daher auch die Fotografien von Gerhard Maurer, der über dreißig Bauten Günther Domenigs in ihrem Ist-Zustand porträtiert hat.

AUSSTELLUNGSORTE:

DIMENSIONAL Eröffnung MMKK, Arbeitsmodell Heft Hüttenberg, Foto Maria Wawrzyniak marygoodfoto

DIMENSIONAL Eröffnung MMKK, Arbeitsmodell Heft Hüttenberg, Foto Maria Wawrzyniak marygoodfoto

Museum Moderner Kunst Kärnten
Im MMKK reflektieren die Kurator:innen der Ausstellung das Verhältnis von Architektur und Kunst. Die Arbeiten des Architekten Günther Domenig werden in Dialog mit zeitgenössischen künstlerischen Positionen und ausgewählten Werken aus der Sammlung des Museums gesetzt. Werke von namhaften Fotograf:innen zeigen die Einzigartigkeit der Arbeiten Günther Domenigs auf.
Mit Arbeiten von: Raimund Abraham, Herbert Boeckl, Christian Brandstätter, Peter Cook, Franco Fonatti, Julia Gaisbacher, Peter Kaschnig, Cornelius Kolig, Maria Lassnig, Sonia Leimer, Gerhard Maurer, Thom Mayne, Ferdinand Neumüller, Stefan Oláh, Paul Ott, Gustav Peichl, Walter Pichler, Klaus Pinter, Anna Rubin, Peter Sandbichler, SHE SAID, Hans Schabus, Toni Schmale, David Schreyer, Margherita Spiluttini, Wolfgang Thaler, Lebbeus Woods und Gerald Zugmann
mmkk.ktn.gv.at

AHK Installation, Foto Maria Wawrzyniak marygoodfoto

AHK Installation, Foto Maria Wawrzyniak marygoodfoto

Architektur Haus Kärnten
Die Ausstellung im Architektur Haus Kärnten stellt das architektonische Schaffen Domenigs in Dialog mit nachfolgenden Generationen von Architekt:innen. Das Wiener Kollektiv 4 versetzt das Architektur Haus Kärnten in eine gesamträumliche mediale Installation und eröffnet über das Dia- Archiv von Günther Domenig neue Perspektiven. Der Dialog wird durch eine Lecture- und Gesprächsreihe mit eingeladenen Architekt:innen und Expert:innen ergänzt.
Mit: Kollektiv 4 (Christian Freude, Christina Jauernik, Johann Lurf, Fabian Puttinger), Peter Kaschnig, the next ENTERprise – architects./studio3/Kathrin Aste
www.architektur-kaernten.at

DIMENSIONAL Steinhaus, Habita, Foto Maria Wawrzyniak marygoodfoto

DIMENSIONAL Steinhaus, Habita, Foto Maria Wawrzyniak marygoodfoto

Das Domenig Steinhaus
Das Domenig Steinhaus, das autobiografische Schlüsselwerk Günther Domenigs, wird selbst zum Ausstellungsobjekt und über das Medium Performance auf seine Körperlichkeit hin befragt. An drei Wochenenden bespielt das Tanzquartier Wien (TQW) mit eingeladenen Gästen das Das Domenig Steinhaus.
Die expressive Geste der Architektur, die zugleich Skulptur ist, wird zu einem Resonanzraum für andere Kunstformen und folgt so der Programmatik der Steinhaus Günther Domenig Privatstiftung.
Mit: Julius Deutschbauer, durch:formen (Katrin Ackerl Konstantin, Niki Meixner, Erik-Jan Rippmann), Alexander Gottfarb, Barbara Kaiser, Andrea Maurer, Karin Pauer & Aldo Giannotti, Oleg Soulimenko und Doris Uhlich
www.domenigsteinhaus.at

 

DIMENSIONAL Eröffnung Heft, Foto Maria Wawrzyniak marygoodfoto

DIMENSIONAL Eröffnung Heft, Foto Maria Wawrzyniak marygoodfoto

Heft/Hüttenberg

Dieses, aus Anlass der Kärntner Landesausstellung 1995 entstandene Gebäude, gleichzeitig Exponat und Schauplatz einer Großausstellung, gilt heute als ein zentrales Werk in Domenigs Architekturoeuvre. Aufgrund des Leerstands über mehrere Jahrzehnte hinweg, ist eine einmalige Situation von skulptural-architektonischen Überlagerungen durch die Natur entstanden. Durch temporär künstlerische Interventionen und Arbeiten von Künstler:innen und Student:innen ausgewählter Kunst- und Architekturuniversitäten wird das Gebäude dem Publikum wieder zugänglich gemacht.
Mit: Arobota+
Florian Hecker
Mr. Incredible Bob Brigitte Mahlknecht Eva Schlegel & 2MVD
AA nanotourism Visiting School: Architectural Association (AA) School of Architecture, London
Fachhochschule Kärnten | Campus Spittal: Master Architektur
Hochschule für Technik Stuttgart: Architektur und Gestaltung
Universität für Angewandte Kunst Wien: Institut für Architektur
Peter Weibel – Forschungsinstitut für digitale Kulturen: Mihály Németh und Sophie Publig, Wien
Technische Universität Graz: Institut für Architekturtheorie, Kunst- und Kulturwissenschaften, Graz
Universität für angewandte Kunst Wien: Institut für Architektur, Studio
Greg Lynn, Wien
Universität Innsbruck: Institut für experimentelle Architektur ./​studio3,
Innsbruck
Alpen-Adria-Universität Klagenfurt: Institut für Kulturanalyse
mit Simone Egger, Klagenfurt

12. Juni bis 16. Oktober 2022

www.domenigdimensional.at