Caroline Mesquitas Werk umfasst Skulpturen, Wandbilder, groß angelegte Installationen, Kunst am Bau sowie Film- und Videoarbeiten. Aus Kupfer- und Messingplatten schafft sie mittels verschiedener Techniken sowie über Färbung Tableaus, geometrische, mal menschlich anmutende oder aber tierische Kreaturen sowie Rekonstruktionen anderer Objekte des täglichen Gebrauchs. Das Interesse am Material des Metalls selbst liegt für sie insbesondere darin begründet, dass es immer wieder veränderbar und bearbeitbar ist und sich auch selbständig transformiert.
Ihre Skulpturen, die auch schon über ein Eigenleben verfügen, mutieren zu eigenen Charakteren, die sie immer wieder in neue Kontexte setzt. Somit zeichnen sich ihre Arbeiten durch eine multiple Performativität aus, deren Identität qua Materialität und Kontextualisierung wandelbar, vielseitig und nicht fixierbar ist. Sie sind in ihrem Wesen fluid und situativ – ähnlich wie Mesquitas Praxis, die sich durch eine lebhafte Prozesshaftigkeit auszeichnet. Zwar geht sie stets vom menschlichen Körper aus, aber sie schafft Tierwesen, Nachbildungen menschlicher Körperteile, sowie Autos, Flugzeuge und sogar Lebensmittel, die auf spielerischerische Art und Weise miteinander in Beziehung treten. Inspiration scheint sie in ihrer teils geometrischen Formsprache bei avantgardistischen Pionierinnen des 20. Jahrhunderts, wie etwa Sonia Delaunay-Terk und Sophie Tauber-Arp zu finden.
Ausstellungsanordnungen und filmische Arbeiten dienen ihr dabei als Bühnenbilder, in denen sie Situationen erzeugt, die ihre Plastiken untereinander oder aber mit ihr und anderen Protagonisten, wie den Besucherb selbst in einer künstlerisch-theatralischen Darbietung ohne den Einsatz von Sprache kommunizieren und in Berührung treten lässt. Ihren filmischen Arbeiten und Skulptureninstallationen, in denen menschliche und nicht-menschliche Akteure oft zärtlich miteinander interagieren, ist so ein utopisches Potential eines universellen Miteianders innewohnend, obgleich hier nie ganz klar ist, ob es sich um Traum oder gelebte Wirklichkeit handelt. Es geht ihr um das Schaffen von Atmosphären, in denen Raum und Zeit wie aufgelöst scheinen. Ihre Installationen und Videos lassen daher auch an Michel Gondrys surrealistische Tragikomödie The Science of Sleep – Anleitung zum Träumen (2006) denken, evozieren kindliche Imagination und stellen die normativ geprägte derzeitige Welt auf den Kopf.
4. Dezember 2024 bis 2. Februar 2025
halle-fuer-kunst.at