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Der HMKV Hartware MedienKunstVerein hat seit seiner Gründung im Jahr 1996 zahlreiche Ausstellungen, Film-, Musik- und Performanceprogramme, Workshops, Vorträge und Konferenzen in diversen Städten im In- und Ausland sowie in Dortmund realisiert.

Die Ausstellung richtet den Blick auf das slowenische Künstlerkollektiv IRWIN (Dušan Mandič, Miran Mohar, Andrej Savski, Roman Uranjek, Borut Vogelnik), dessen Gründung sich 2023 zum 40. Mal jährt. IRWIN gehörte 1984 außerdem – zusammen mit der Musikgruppe Laibach, dem Theater Sester Scipion Nasice und der Designabteilung Novi kolektivizem – zu den Gründern des Meta-Kollektivs Neue Slowenische Kunst (NSK).
Seit 1983 setzt sich IRWIN mit der Kunstgeschichte Osteuropas auseinander, speziell mit dem ambivalenten Erbe der historischen Avantgarde und ihren totalitären Nachfolgern, also mit der Dialektik von Avantgarde und Totalitarismus. Seit den 1990er Jahren konzentriert sich die Gruppe auf die kritische Hinterfragung der Kunstgeschichte des „westlichen Modernismus“. Diesem stellt sie mit der „Retroavantgarde“ einen „östlichen Modernismus“ gegenüber. In den 2000er Jahren wird der – 1992 parallel zur Unabhängigkeit Sloweniens gegründete – NSK Staat in der Zeit relevant: ein Staat ohne Territorium und Staatsnation, der jedoch Reisepässe als „confirmation of temporal space“ ausgibt. Jeden Freitag, Samstag und Sonntag, von 12:00–17:00 Uhr, können diese in der Installation Transnacionala beantragt werden (Gebühr: 32 €). In der Vertikale auf der U3 werben während der Ausstellung Plakate für touristische Reisen in den Staat.

IRWIN in New York, 1991, Foto: Leslie Fratkin | Design: e o t . Berlin

IRWIN in New York, 1991, Foto: Leslie Fratkin | Design: e o t . Berlin

Die Ausstellung besteht aus zwei großen Kapiteln. Das erste Ausstellungskapitel fragt nach dem schwarzen Humor, der in den Arbeiten von IRWIN stets präsent ist. Das zweite Kapitel widmet sich Fragen des Staates – und wie IRWIN damit aktuelle Themen wie z. B. Migration kommentiert. Über 100 Arbeiten des Kollektivs werden gezeigt.
9. September 2023 bis 28. Januar 2024

www.hmkv.de