Das Goethe-Theater
Im 18. und frühen 19. Jahrhundert lockte die Heilkraft der 1704 entdeckten Mineralquelle eine Überzahl Heilung suchender Gäste nach Lauchstädt. Der günstig zwischen größeren Städten gelegene Badeort entwickelt sich zu einem Treffpunkt der vermögenden und gebildeten Gesellschaft der mitteldeutschen Länder.
Spätestens ab 1791 bestimmt mehr und mehr der künstlerische Ruhm des von Goethe geleiteten Theaters die Entscheidung der Zeitgenossen, nach Lauchstädt zu reisen. Mit der Eröffnung des neuen Schauspielhauses am 26. Juni 1802 gilt der historische Badeort als ein Arkadien der dramatischen Kunst des bürgerlichen Zeitalters.
Die Historischen Kuranlagen
Im Jahre 1704 stößt man bei Grabungen auf dem Gelände des heutigen Kurparks durch Zufall auf Quellwasser, dessen rötliche Färbung rätselhaft erscheint. Der angesehene Hallesche Universitätsprofessor Friedrich Hoffmann prüft dieses Wasser und bescheinigt, ‚dass es ein gesund Wasser sey, welches in vielen sonderlich langwierigen Kranckheiten (…) mit nicht geringem Nutzen würde können gebrauchet werden.‘
Die regierende Herzoginwitwe Erdmuthe Dorothea zu Sachsen-Merseburg erwirbt das Grundstück in der Nähe des Schlosses und veranlasst die bauliche Fassung der Quelle mit einer hölzernen Balustrade. Es entstehen bescheidene Gebäude und gärtnerische Anlagen, die um 1710 die Aufnahme des regulären Kurbetriebes erlauben. 1713 lässt Herzog Moritz Wilhelm einen Badearzt und ein Brunnenmeister bestellen. Berichte über ungewöhnliche Heilerfolge verbreiten sich schnell und verschaffen dem neuen Badeort regen Zulauf aus nah und fern. 1735 wird bei der Quelle ein Spielsalon eingerichtet, um den Kurgästen den Aufenthalt im Bade kurzweilig zu gestalten.