Ein besonderes Highlight des Internationalen Brucknerfests Linz 2024 wird der 4. September 2024, der 200. Geburtstag Anton Bruckners. Kein Geringer als der in Linz geborene Stardirigent Franz Welser-Möst und sein US-amerikanischer Klangkörper, The Cleveland Orchestra, geben sich die Ehre und bringen dem Jubilar mit einem Open-Air-Auftritt auf der Freifläche in Ansfelden zwischen Pfarrkirche und Pfarrhof ein ganz besonderes Geburtstagsständchen mit Bruckners 4. Sinfonie.
Bruckner-Sinfonien im Originalklang
Zum weltweit ersten Mal werden außerdem im Rahmen des Internationalen Brucknerfests Linz 2024 alle elf Sinfonien Bruckners im Originalklang zur Aufführung gelangen, eine Entdeckungsreise in elf Konzerten, die als Zyklus nur im Brucknerhaus Linz (das im kommenden Jahr am 23. März seinen 50. Geburtstag feiert) und dort jeweils exklusiv in Österreich zu hören sind, ein wahres Originalklangfest, das im Bruckner-Jahr 2024 allein die Bruckner-Stadt Linz zu bieten hat. Zwei weitere große Konzert-Highlights mit „modernen“ Instrumenten stehen im Rahmen des Internationalen Brucknerfests Linz auf dem Programm: Die Wiener Philharmoniker unter Christian Thielemann werden die 1. Sinfonie in der Wiener Fassung am 19. September zur Aufführung bringen. Außerdem wird das Bruckner Orchester Linz unter Markus Poschner beim Abschlusskonzert am 11. Oktober 2024 in der Stiftsbasilika die 8. Sinfonie in der zumeist gespielten zweiten Fassung von 1890 zum Erklingen bringen.
Stars, Stars, Stars, wohin das Auge reicht und die Töne klingen
Der Tastenvirtuose Kristian Bezuidenhout, Stefan Gottfried und der veritable Originalklangstar Concentus Musicus Wien (28. September) sowie Christoph Spering und Das Neue Orchester (21. September) werden das Internationale Brucknerfest Linz 2024 heuer zu einem ganz besonderen Festival werden lassen. Keine Geringeren als Le Concert des Nations, das fraglos eines der besten Originalklangorchester der Welt ist, und sein Gründer Jordi Savall kehren am 12. September endlich wieder in das beliebte Konzerthaus an der Donau zurück. Martin Haselböck und das Orchester Wiener Akademie zählen natürlich ebenfalls zu den großen Originalklangexperten, die dem Ruf ins Brucknerhaus Linz folgen werden. Starpianist Kit Armstrong steht an diesem Abend als Solist auf der Bühne, er ist versiert im Umgang mit historischen wie modernen Flügeln (14. September). Die renommierte Sopranistin Christiane Karg, das international gefeierte Originalklangorchester Anima Eterna Brugge und Stardirigent Pablo Heras-Casado werden Klang werden lassen, was Verehrer Anton Bruckner und Verehrte wie Richard Wagner miteinander verband (26. September). Unter der Stabführung von Stardirigent Kent Nagano geht das seit fast 40 Jahren zu den Spitzenensembles der historischen Aufführungspraxis zählende Concerto Köln der Frage nach, was das Schlagwort „romantisch“ in den 1870er-Jahren musikalisch bedeutete, und wird das Publikum dabei anhand dreier Beispiele mit dem ganzen klanglichen Spektrum des Romantischen bekannt machen (4. Oktober).
Das weltberühmte Orchestra of the Age of Enlightenment und der zu den wichtigsten Dirigenten unserer Zeit zählende Ádám Fischer sowie der hervorragende Chor Ad Libitum (8. Oktober) werden sich ebenso wie das renommierte Originalklangensemble Les Musiciens du Louvre den Sinfonien Bruckners zuwenden. Das herausragende Originalklangorchester Le Cercle de l’Harmonie setzt unter der so kundigen wie elektrisierenden Leitung seines Gründers Jérémie Rhorer beim Auftritt in Linz (6. Oktober) seine inzwischen international viel beachtete Auseinandersetzung mit dem Werk Bruckners fort und verschafft zudem einem Meilenstein in der Geschichte der französischen Symphonik zum ersten Mal im Brucknerhaus Linz Gehör. Als Gipfelstürmer betätigen sich Ars Antiqua Austria, Gunar Letzbors Ensemble für neue Barockmusik, sowie das Orchestre des Champs-Élysées unter seinem Gründer und Leiter Philippe Herreweghe, zwei absolute Spitzenformationen auf dem Feld der historischen Aufführungspraxis (10. September). Zum krönenden Abschluss des Sinfonienzyklus machen das weltweit umjubelte Originalklangorchester Les Siècles und sein Gründer, der Stardirigent François-Xavier Roth, göttliches, gottverlassenes und gottgefälliges Werk erfahrbar (10. Oktober). Die Gratulanten, zwei Großmeister ihres Fachs, sind der Starbariton Thomas Hampson und sein langjähriger Klavierbegleiter Wolfram Rieger. Hunderte von Liederabenden haben die beiden gemeinsam bestritten, aber noch nie waren sie als Duo im Brucknerhaus Linz zu erleben. Nun kommt endlich auch das hiesige Publikum in den Genuss, diese Ausnahmekünstler im Rahmen des Internationalen Brucknerfests Linz 2024 zu erleben (15. September). Obwohl die Wiener Philharmoniker dank dieser und weiterer Uraufführungen schon zu dessen Lebzeiten eng mit dem Komponisten verbunden waren und bis heute zu den bedeutendsten „Bruckner-Orchestern“ der Welt zählen, haben sie erst jüngst ihre erste Gesamteinspielung aller elf Sinfonien unter einem einzigen Dirigenten vorgelegt: Christian Thielemann, der auch bei ihrem Konzert im Rahmen des Internationalen Brucknerfests Linz 2024 am Pult stehen wird (19. September). Mit dem L’Orfeo Barockorchester unter seiner Gründerin Michi Gaigg sind selbstverständlich auch ein Spitzenensemble aus Oberösterreich und eine bedeutende oberösterreichische Dirigentin am Werk, um ihrem großen Landsmann zum 200. Geburtstag die Reverenz zu erweisen (20. September). Der Philharmonische Chor München, die über reiche Erfahrungen mit Konzerten in Sankt Florian verfügenden Münchner Philharmoniker und der auf historisch informierte Aufführungspraxis spezialisierte Dirigent Thomas Hengelbrock, der erstmals in einem vom Brucknerhaus Linz veranstalteten Konzert zu erleben sein wird, werden in der Stiftsbasilika Sankt Florian begeistern (22. September).
Mit zwei reinen, aber dennoch außerordentlich abwechslungsreichen Bruckner-Programmen ist der Tenebrae Choir, der längst zu den führenden Vokalensembles der Welt zählt, mit zwei Chorkonzerten im Alten Dom zu Gast (24. und 25. September). Starpianist Marc-André Hamelin (27. September), das renommierte, international gefeierte Quatuor Danel (1. Oktober), Starsopranistin Julia Lezhneva, die ihr längst überfälliges Brucknerhaus-Debüt gibt, und Helmut Deutsch, der seit Jahrzehnten zu den gefragtesten und erfolgreichsten Liedpianisten der Welt gehört (2. Oktober), werden beim Internationalen Brucknerfest Linz 2024 gleichermaßen begeistern wie überraschen. Geleitet von Daniel Reuss, feiert das renommierte Ensemble Vocal de Lausanne sein Brucknerhaus-Debüt und reiht sich damit in die lange Liste weltberühmter Chöre ein, die erstmals in einem vom Brucknerhaus Linz veranstalteten Konzert zu erleben waren (3. Oktober). Mit dem renommierten, aus ehemaligen Wiener Sängerknaben bestehende Chorus Viennensis und dem aufstrebenden A-cappella-Männerensemble Sonat Vox haben sich zwei hochkarätige Männerchöre zusammengeschlossen, die – mal abwechselnd, mal gemeinsam – Texte zum Klingen bringen (5. Oktober).
4. September bis 11. Oktober 2024
www.brucknerhaus.at