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Paavo Järvi dirigiert weltweit eine Vielzahl namhafter Orchester, darunter die Berliner und die Wiener Philharmoniker, die New Yorker Philharmoniker, die Staatskapelle Dresden, das Israel Philharmonic Orchestra,das Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam und das Philharmonia Orchestra London, mit dem er einen Nielsen-Symphonien-Zyklus begonnen hat. Als Gastdirigent steht Paavo Järvi auch regelmäßig am Pult der Münchner Philharmoniker.

„Ein deutsches Requiem” von Johannes Brahms ragt gleichsam als beispielloser Monolith aus der Musiklandschaft des 19. Jahrhunderts heraus. Schon allein die deutschsprachige Textauswahl bricht mit der traditionellen Form der liturgischen Totenmesse. Auch zur Gattung des Oratoriums gibt es nur vereinzelte Bezüge. Was aber das Werk von Brahms vor allen anderen Dingen so einzigartig macht, ist seine geistige Haltung. Während im katholischen Requiem um das Seelenheil des Verstorbenen gebeten wird und die evangelischen Trauermusiken mit froher Zuversicht die Auferstehung des Toten besingen, stehen hier die Hinterbliebenen im Mittelpunkt. Ihrer Trauer und ihrem Schmerz widmet Brahms seine ganze Aufmerksamkeit. „Ich habe meine Trauermusik vollendet als Seeligpreisung der Leidtragenden”, so Brahms und prägte damit eine neue, humanistische Auslegung der Requiem-Tradition.
13. und 14. April 2022

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