Die Kunsthalle Gießen ist eine Ausstellungsfläche für zeitgenössische Kunst im Kulturrathaus der Stadt Gießen in Mittelhessen. Als Ort für Wechselausstellungen ohne eigene Sammlung präsentiert sie auf 400 Quadratmeter aktuelle Tendenzen und Positionen zeitgenössischer Kunst. Die Kunsthalle sieht es als ihre Aufgabe, zur Auseinandersetzung mit der Kunst von heute anzuregen, diese vielfältig zu vermitteln und greift dabei gesellschaftliche Diskurse auf.
Die Werke der Frankfurter Künstlerin Sibylle Ruppert (*1942, †2011) offenbaren unterdrückte Begierden und Ängste. Körper bedrohen einander, zerreißen und durchdringen sich, um zu neuartigen, grotesken Wesen zu verschmelzen, welche die Grenzen zwischen Innen und Außen, Mensch und Tier, oder auch zwischen den Geschlechtern transzendieren. Inspiriert von Marquis de Sade, dem Surrealisten George Bataille oder HR Giger schafft Ruppert mit dichten, detailreichen Zeichnungen Bildwelten, die sich gleich einem Labyrinth immer wieder neu entfalten. Ironische Brechungen zeigen dabei mitunter auch komische Momente im Abgründigen auf. Die Ausstellung mit Werken aus einer Gießener Privatsammlung zeigt zudem erstmals eine bisher kaum beachtete Facette Rupperts Œuvres, ihre Auseinandersetzung mit Comics.
29. Juli bis 22. Oktober 2023