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Gemälde, Zeichnungen, Druckgrafik und Filme
Der deutsch-amerikanische Maler, Grafiker und Karikaturist George Grosz (1893-1959) zählt zu den bekanntesten Künstlern der klassischen Moderne und im Hinblick auf seine drastischen und entlarvenden Darstellungen bis heute zu den politisch ambitioniertesten Künstlern des 20. Jahrhunderts überhaupt.
George Grosz nimmt in der europäischen Kunstgeschichte eine wichtige Position ein. Er gehört zur Generation jener Künstler und Künstlerinnen, die zwei Weltkriege miterlebt haben und die mit ihren Werken das Geschichtsbild des 20. Jahrhunderts maßgeblich prägten. Den heute vorliegenden Dokumenten dieser bewegten Epoche stellte Grosz ein wagemutiges, geradezu radikal-entlarvendes Werk an die Seite, das heute zur Bildikonografie der Weimarer Republik gehört. Grosz‘ Menschenbild, das er mit klarer Formensprache und ungewöhnlicher Schonungslosigkeit vor Augen führt, beeindruckt nicht nur wegen seiner künstlerischen Brillanz, sondern auch mit einer präzisen sozialpolitischen Zustandsbeschreibung seiner Zeit. Seine spitze Feder, Zeichnung und Groteske, setzte der vom Kriegsdienst befreite Künstler als Waffe ein. Sein typologisiertes Menschenbild, plakative Bildausschnitte und Collagen liefern eine schonungslose Beschreibung des sozialen Leids seiner Zeit, womit der populäre Künstler sein Publikum emotional bewegte.
In der Ausstellung werden Grosz‘ gesellschaftspolitische und sozialkritische Stellungnahmen zwischen zwei Weltkriegen und Werke folgender Generationen gezeigt. Traurig, dass das Thema Krieg so aktuell ist.
9. April bis 26. Juni 2022

Neue Wahrheiten? Kleine Wunder!
Die frühen Jahre der Fotografie
Die photohistorische „Sammlung H.G.“ beginnt mit dem im Jahre 1646 erschienenen Buch „Ars magna lucis et umbrae“ des Jesuiten und Universalgelehrten Athansius Kircher, das erste Darstellungen der Camera Obscura beinhaltet. Mit einem seltenen graphischen Portrait des Johann Heinrich Schulze (1687–1744), dem Entdecker der Lichtempfindlichkeit von Silbersalzen aus der Mitte des 18. Jahrhunderts setzt sich die Sammlung chronologisch fort. Mit anschaulichen Beispielen wird die Entwicklung des bürgerlichen Portraits seit der Mitte des 18. Jahrhunderts, von der neu aufkommenden Silhouette über die Physionotrace der Zeit der französischen Revolution und der gemalten Miniatur bis hin zu den ersten Portraitphotographien in den frühen 40er Jahren des 19. Jahrhunderts, erläutert. Eine originale Camera Obscura (um 1820), ein Prisma für eine Zelt-Camera Obscura, eine frühe Camera Lucida des berühmten Pariser Optikers Charles Chevalier, sowie ein Claude Lorrain Spiegel aus dem Hause Chevalier, dokumentieren die weit verbreitete Nutzung von optischen Mal- und Zeichenhilfen der Künstler seit der Mitte des 17. Jahrhunderts und damit einen weiteren Teil der Vorgeschichte der Photographie.

© Sammlung H.G.

© Sammlung H.G.

Louis Jaques Mandé Daguerre (1787–1851), Maler und seit 1821 Betreiber des berühmten „Diorama“ in Paris, gilt als der Erfinder des ersten praktikablen Verfahrens der Photographie. Seltene Dokumente zur Person Daguerres und zu seiner epochemachenden Erfindung gehören deshalb zu einem besonderen Schwerpunkt der Sammlung. Die allerorten enthusiastische Reaktion des Publikums auf Daguerres Erfindung spiegelt sich nicht zuletzt in vielfältigen zeichnerischen Darstellungen und zeitgenössischen Karikaturen in anschaulicher und humoriger Weise wider.
Die Sammlung umfasst deshalb nahezu alle, in der Zeit vom Herbst 1839 bis etwa 1860 publizierte Karikaturen zu Daguerre und der nach ihm benannten „Daguerreotypie“ sowie zur Photographie der ersten Jahre.
Den eigentlichen Schwerpunkt der „Sammlung G.“ bilden die unter kunst- und kulturhistorischen sowie ästhetischen Gesichtspunkten herausragenden Beispiele von Daguerreotypien aus der Zeit von 1840 bis etwa 1860. Einen weiteren und besonderen Schwerpunkt der Sammlung bilden Daguerreotypie-Portraits aus Frankreich, England, Deutschland und Amerika. Vertreten sind Aufnahmen vieler bekannter Photographen.
16. Juli bis 30. Oktober 2022

www.kunstsammlung-jena.de/de/