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2023 findet das Festival zum sechsten Mal in Baden bei Wien statt und ergänzt die 20-jährige Arbeit in La Gacilly. Es ist getragen von dem Wunsch, der Öffentlichkeit zu zeigen, dass ­kulturelle Diversität in Europa fundamental ist und dass es in unserer Geschichte noch keinen ­stärkeren kulturellen Treiber gegeben hat als die moderne Fotografie.

Das Festival erstreckt sich, ausgehend vom Besucherzentrum auf dem Brusattiplatz, über sieben Kilometer Länge, aufgeteilt in eine Garten- und eine Stadtroute. Integriert in den öffentlichen Raum sind heuer circa 1500 Fotografien zu sehen, manche bis zu 280 Quadratmeter groß. Es ist das größte Outdoor-Fotofestival Europas.

Festival La Gacilly-Baden: Photo 2023 – Orient!
ORIENT! stellt Fotografinnen und Fotografen aus dem Iran, aus Afghanistan und Pakistan in den Mittelpunkt. Drei Länder, die alle zum persischen Kulturraum gehören. Drei mehrheitlich muslimische Länder mit indoeuropäischen Bevölkerungsgruppen, die den Gesetzen der Religion und des Obskurantismus unterworfen bleiben. Drei Länder, die wir schlecht kennen, obwohl sie die Herzen aller Reisenden wie Marco Polo erobert haben. Drei Länder, deren Fotografen die Verteidiger positiven Denkens und Botschafter des Umweltbewusstseins sind. Drei Länder, die Heimat einer jahrtausendealten Zivilisation sind, einer einzigartigen künstlerischen Krea­tivität und mutiger Autoren, die sich die Fotografie ausgesucht haben, um ihren Platz in der Gesellschaft zu definieren. Fotografen, die aus diesen Ländern stammen, haben sich immer dafür entschieden, die Konventionen zu brechen, um einen innovativen Stil zu ent­wickeln und mit einem von Humanismus durchdrungenen Blick auf Menschen und Götter zu schauen. Ehre, wem Ehre gebührt: Abbas, Gohar Dashti, Ebrahim Noroozi, Maryam Firuzi, Hashem Shakeri, Paul Almásy, Véro­nique de Viguerie, Fatimah Hossaini, Shah Marai & Wakil Kohsar und Sarah Caron.

Gabriele Cecconi © Festival La Gacilly-Baden Photo

Gabriele Cecconi © Festival La Gacilly-Baden Photo

Seit seiner Gründung ist das Festival nie von seinem Auftrag abgewichen, sowohl die Schönheit der Natur zu zeigen als auch die Notwendigkeit zu thematisieren, sie zu schützen. Durch das Prisma der Fotografie will man die Herausforderungen einer nachhaltigen Welt ohne Naivität verdeutlichen. Dabei wird die manchmal dramatische Realität nie außer Acht gelassen. Die Fotografen des Festivals wollen entschieden Zeugen und Teil der Bemühungen sein, unser aller schönstes gemeinsames Gut zu bewahren – den Planeten Erde: Mélanie Wenger, Bernard Descamps, Gabriele Cecconi, Stephan Gladieu, Money Sharma, Reporter ohne Grenzen, Antonin Borgeaud, Jérôme Blin, Alisa Martynova, Maxime Taillez und Chloé Azzopardi.

Abbas © Festival La Gacilly-Baden Photo

Abbas © Festival La Gacilly-Baden Photo

Die Fotografie bleibt zweifellos das prägnanteste Werkzeug, um die öffentliche Meinung zu ver­ändern und um Lichtblicke der Menschlichkeit zu bewahren. In dieser Tradition stehen auch die österreichischen Fotografen Rudolf Koppitz und Horst Stasny. Von Gregor Schörg wird das Fes­tival den zweiten Teil seiner Arbeit über das Wildnisgebiet Dür­ren­stein-Lassingtal zeigen. Die Ausstellung der Fotografen der niederösterreichischen Berufs­fotografen und die Ausstellung der Siegerfotos des mit beinahe 700 000 Bildern aus 170 Ländern größten Fotowettbewerbs der Welt, CEWEs Our World is Beautiful, werden das Festival ebenso abrunden wie die Rückschau auf 2022 in den Bildern des Artist-in-Residence Pascal Maitre. Ein fotografisches Highlight ist die Auftrags­arbeit an Cathrine Stukhard, die das Weltkulturerbe von Vichy besuchte und in den Kontext der elf „Great Spa Towns of ­Europe“ der UNESCO stellte, zu denen auch Baden bei Wien zählt.
15. Juni bis 15. Oktober 2023
Medientag: 11. August 2023
Lange Nacht der Fotografie: 12. August 2023

festival-lagacilly-baden.photo