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Das Leopold Museum beherbergt mit rund 6.000 Werken eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen österreichischer Kunst der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und der Moderne. Das Ehepaar Rudolf und Elisabeth Leopold legte diese einzigartige Sammlung im Laufe von fünf Jahrzehnten an. Ihre außerordentliche Kunstleidenschaft machte nicht Halt vor Künstlern, die – wie Egon Schiele und Gustav Klimt – noch bis in die 1960er-Jahre als verpönt galten. Mit über 220 Werken konnte so die weltweit umfangreichste Egon Schiele-Sammlung begründet werden.

Die Sammlung Schedlmayer
Das österreichische Sammlerpaar Hermi (1941–2018) und Fritz Schedlmayer (1939–2013) trug eine hochkarätige Auswahl an kunstgewerblichen Gegenständen und Werken aus der bildenden Kunst aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zusammen. Diese noch weitgehend unbekannte Sammlung wird im Herbst 2021 erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt.
1989 kehrte das Ehepaar nach einigen Jahren im Ausland nach Österreich zurück und erwarb die Villa Rothberger in Baden bei Wien. Das Gebäude war 1912 vom Architekten Otto Prutscher maßgeblich umgebaut und eingerichtet worden. Hermi und Fritz Schedlmayer waren so fasziniert von den harmonischen Proportionen und der wohldurchdachten Funktionalität des Hauses, dass sie über das Haus und den damals vergleichsweise noch wenig beachteten Architekten und Designer zu recherchieren begannen.

Franz Wiegele, Justa (Studie zu „Akte im Wald“), um 1910 © Privatbesitz, Foto: Leopold Museum, Wien/Manfred Thumberger

Franz Wiegele, Justa (Studie zu „Akte im Wald“), um 1910 © Privatbesitz, Foto: Leopold Museum, Wien/Manfred Thumberger

Als Hermi und Fritz Schedlmayer knapp zehn Jahre später eine Einzelausstellung Prutschers besuchten, setzte ihre intensive, fast zwei Jahrzehnte währende Sammlertätigkeit ein. Neben Gegenständen und Entwürfen Prutschers rundeten Werke von Koloman Moser, Adolf Loos und Josef Hoffmann die Sammlung ab. Darüber hinaus erwarb das Sammlerpaar herausragende Gemälde von Vertreter*innen der österreichischen Moderne wie Broncia Koller-Pinell, Jean Egger, Franz Wiegele oder Anton Faistauer. Neben diesen fanden mit Werken von Karl Hofer, Max Pechstein, Christian Rohlfs oder Ernst Ludwig Kirchner auch wichtige Vertreter des deutschen Expressionismus Eingang in die Sammlung.
bis 20. Februar 2022

www.leopoldmuseum.org/de