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Das Museum Kunst der Westküste konnte seine Sammlung in den vergangenen fünf Jahren um mehr als 200 bedeutende neue Werke, darunter Erwerbungen ebenso wie Dauerleihgaben und Zustiftungen, erweitern. Mit der Konzentration auf Malerei und Grafik, die unter dem Generalthema „Meer & Küste“ in den vier Ländern Norwegen, Dänemark, Deutschland und in den Niederlanden zwischen 1830 und 1930 geschaffen wurden, versammelt die weltweit singuläre und sehr homogene Kollektion damit aktuell über 900 Arbeiten. Auch internationale zeitgenössische Kunst, die demselben Themenspektrum verpflichtet ist, spielt eine wichtige Rolle.
In der Ausstellung tritt eine Auswahl der „neuen Schätze“ in Verbindung mit Werken, die bereits länger zum Sammlungsbestand gehören. Die Zusammenstellung vermittelt, wie bedeutende Sammlungsschwerpunkte weiter ausgebaut werden konnten. Großen Raum nehmen Gemälde und Ölskizzen des deutschen Impressionisten Max Liebermann ein. Farbintensive Nordsee- und Hafendarstellungen von Erich Heckel bringen expressionistische Kompositionen ein. Neben den Skagen-Malern Michael Ancher und Christian Krohg sind Künstler aus Nordfriesland wie Hans Peter Feddersen und Emil Nolde mit eindrucksvollen Landschaftsdarstellungen vertreten.
Monumentale Gemälde von Jochen Hein zeigen im Bereich der Gegenwartskunst die unerschöpflichen Möglichkeiten, die die Gattung Malerei rund um das Thema Meer bereithält. Fotoarbeiten der Artists in Residence Mila Teshaieva und Anja Jensen befragen die insulare „Heimat“ neu.
bis 13. Februar 2022

Sjoerd Knibbeler. In Elements
Wie kann Wind sichtbar gemacht werden? Lässt sich das Element Luft darstellen? Wie kann fotografisch eingefangen werden, was sich vom menschlichen Auge für gewöhnlich nicht erfassen lässt?
Der in Amsterdam lebende Künstler Sjoerd Knibbeler (* 1981) beschäftigt sich mit komplexen Naturphänomenen. Ausgangspunkt ist sein Interesse an der Entdeckung der Welt durch menschliche Fantasie, an Erfindungen und Technologien. Jeder seiner Werkkomplexe setzt akribische Naturbeobachtungen, Experimente und den Austausch mit Wissenschaftler*innen voraus. Auf dieser Grundlage entstehen verschiedenartige Modelle, durch die flüchtige Momente – sei es ein Windstoß oder ein Sonnenstrahl – erfahrbar werden. Im Medium Fotografie lässt Sjoerd Knibbeler die gleichsam unsichtbaren Naturprozesse schließlich in ästhetisch ausgefeilten Bildern sichtbar werden und lädt zur inhaltlichen Auseinandersetzung ein.

Sjoerd Knibbeler, Exploded View #46, 2017, UltraChrome print, framed with 80 x 70 cm © Courtesy of the artist

Sjoerd Knibbeler, Exploded View #46, 2017, UltraChrome print, framed with 80 x 70 cm © Courtesy of the artist

Die Ausstellung umfasst schwerpunktmäßig Werke der Serien Current Studies, Exploded Views und In Elements. Bereits im Jahr 2017 war der Künstler als Artist in Residence des MKdW ausgewählt worden. Der Aufenthalt auf der Insel Föhr bildete den Auftakt zur jüngsten Serie Exploded Views, die jetzt erstmals umfangreich gezeigt wird. Im Sommer 2020 suchte Knibbeler die Insel erneut auf, um sich thematisch dem Klimawandel zuzuwenden und mögliche menschliche Interventionen künstlerisch zu durchdenken. Die daraus hervorgegangenen Werke In Elements werden ebenfalls in dieser Einzelausstellung, die seine erste museale Schau in Deutschland ist, gezeigt.
bis 16. Januar 2022

https://mkdw.de