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Das moderne Genie – und Westfalens Adel. Münster feiert Picasso.

Ob das „Genie der Moderne“ sich das hätte träumen lassen? Dass das einzige Pi­casso-Museum Deutschlands sich hinter einer barocken westfälischen Adelsfassade wiederfinden würde – mitten in Münsters Altstadt? Das Kunstmuseum Pablo ­Picasso Münster beherbergt die welt-weit größte Sammlung von Lithografien Picassos sowie bedeutende Grafiken von Georges Braque, Marc Chagall und Henri Matisse – und feierte 2020 bereits sein 20-jähriges Bestehen! Um seinen kost­baren Kern herum spannt das Museum in Wechselausstellungen immer wieder Querverbindungen hin zu wichtigen Zeitgenossen.

Doch zeitgenössische Kunst hinter barocken Fassaden – so ungewöhnlich ist das in Münster nicht. Gerhard Richters Zwei graue Doppelspiegel für ein Pendel in der profanierten Dominikanerkirche haben sich in kurzer Zeit – kurz unterbrochen von einer Renovierungsphase im ersten Halbjahr 2020 – zu einem Besucher­magneten entwickelt.
Wenige Schritt entfernt, auf dem Prinzipal­markt, lässt sich erleben, warum Münster zu den „Historic Highlights of Germany“ zählt. In Münster wurde europäische Geschichte geschrieben – mit dem Westfälischen Frieden, der 1648 den Dreißigjährigen Krieg beendete. Deshalb trägt Münsters Historisches Rathaus mit dem Friedenssaal das „Europäische Kultur­erbe-Siegel“.

Ringsherum das Giebelpanorama stolzer Kaufmannshäuser, der mächtige Sankt-Paulus-Dom, das barocke Schloss als Sitz einer der größten deutschen Universi­täten, prächtige Kirchen und elegante Adelshöfe – sie alle erzählen von reicher Stadtgeschichte.

Aber Museumsgefühle? Die stellen sich hier nie ein – selbst im historischen Zentrum der Stadt ist zu spüren, wie jung ihr Puls schlägt: 60 000 Studierende an neun Hochschulen füllen Münster mit flirrendem Leben und jedes Jahr mit neuen Gesichtern. So alt und so jung zugleich – das belebt diese „Stadt der Wissenschaft und Lebensart“ immer wieder mit reizvollen Kontrasten: Schmuckstücke barocker Baukunst und Ikonen zeitgenössischer Architektur. Angesagte Clubs in alten In­dust­riebauten. Exquisiter Einkaufsbummel unter Bogengängen, Entdeckungen in trendigen Concept Stores und münsterländische Produkte auf einem der schönsten Wochenmärkte Europas. Ihren internationalen Ruf in der Kulturszene verdankt die Stadt vor allem dem Leitmotiv der Skulptur Projekte, die seit 1977 im Zehnjahresrhythmus Hunderttausende Kulturbegeisterte aus aller Welt anziehen: Kunst im öffentlichen Raum. Ein Thema, das mit inzwischen mehr als 60 Skulpturen – darunter Werke von ­Claes Oldenburg, Eduardo Chillida, Ilja Kabakow oder Henry Moore – im Stadtbild vertreten ist.

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