Dieser Inhalt wurde archiviert. Er ist eventuell nicht mehr relevant.

Die Sonderausstellung zeigt etwa 50 ausgewählte Objekte von acht Lackkünstlerinnen und -künstlern aus Hokuriku, einer dem Japanischen Meer zugewandten Region der japanischen Hauptinsel Honshū. Die in der Ausstellung präsentierten jungen Künstlerinnen und Künstler haben das Lackhandwerk auf höchstem Niveau unter Anleitung der besten Lackkünstler des Landes in einer mehrjährigen Ausbildung erlernt. Die meisten von ihnen sind Absolventen der Kunsthochschule von Kanazawa oder wurden am berühmten Institut für Lackkunst in Wajima ausgebildet. Durch die Aufnahme in das renommierte Institut für Kunsthandwerk, das Kanazawa Utatsuyama Kogei Kobo, wurden viele von ihnen weiter gefördert und gehören heute zu den innovativsten und anerkanntesten Lackkünstlern Japans.

Die Region Hokuriku gilt als eines der wichtigsten Lackzentren Japans, da sie ideale klimatische Bedingungen und natürliche Materialien für die Herstellung von Lackarbeiten bietet. Darüber hinaus ist die Gegend für ihre außergewöhnliche Kunsthandwerkstradition bekannt, die sich aus den Aktivitäten der Osaikusho-Werkstätten während der Edo-Zeit (1603–1868) entwickelte.

Nakata Mayu, Thunderclouds, 53 x 46 cm, Hanf, Lack, Silber- und Zinnpulver

Nakata Mayu, Thunderclouds, 53 x 46 cm, Hanf, Lack, Silber- und Zinnpulver

Fragt man die Kuratorin Dr. Patricia Frick danach, wie die Idee für die Sonderausstellung entstanden sei, so antwortet sie: „Durch den Kontakt zu Mieko Azuma, einer Dokumentarfilmerin, die vor ihrem Filmstudium in München Kunsthandwerk an der Kunsthochschule von Kanazawa studiert hat. Ihr war es immer ein Anliegen, die zeit- und arbeitsintensiven Fertigungsprozesse der Herstellung von Lackkunst sichtbar zu machen. Die Idee, dass sie für die Ausstellung die Künstlerinnen und Künstler bei der Arbeit filmt und anschließend das produzierte Filmmaterial in einen Dialog mit den Kunstwerken setzt, hat mich sofort begeistert und überzeugt.“ Das Filmmaterial, so Frick, umfasse Aufnahmen, die während mehrerer Japanaufenthalte von Frau Azuma entstanden sind, und biete dem Betrachter vielfältige Einblicke in die zeitgenössische Lackkunst Japans. Die Ausstellung, deren Vorbereitungen rund zwei Jahre in Anspruch genommen haben, zeichnet sich durch dieses Zusammenspiel von Kunstobjekten und filmischer Dokumentation aus, die dem Betrachter die Vielfalt der Lacktechniken veranschaulicht, hebt die Kuratorin hervor.

Noguchi Ken, Swaying Vessel 4, 31× 43 × 30 cm, Hanf, Lack, Schnüre

Noguchi Ken, Swaying Vessel 4, 31× 43 × 30 cm, Hanf, Lack, Schnüre

Die in der Sonderausstellung präsentierten zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstler prägen alle einen eigenständigen Stil, losgelöst von den traditionellen Formen und Motiven der japanischen Lackkunst. Die einzelnen Objekte, so Frick, ließen sich eindeutig jeder und jedem von ihnen zuordnen. Für die Dauer der Ausstellung wurden die Objekte von den Künstlerinnen und Künstlern oder privaten Leihgebern, die im Besitz der Objekte sind, zur Verfügung gestellt.
16. Juni bis 17. September 2023

www.museum-fuer-lackkunst.de