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In der Schillerstadt Marbach lädt das bekannte und renommierte Deutsche Literaturarchiv mit dem Literaturmuseum der Moderne und dem Schiller-Nationalmuseum zum Auskundschaften ein. Der atemberaubende Blick auf den Neckar ist wie die Literaturmuseen einzigartig. Doch Marbach überrascht auch mit einer Museumsvielfalt in der Altstadt.

Schillers Geburtshaus
Die im 19. Jahrhundert gestifteten „Reliquien“ zur Ausstellung in Schillers Geburtshaus bildeten den Grundstock für die Sammlungen des 1903 eröffneten Schillermuseums und -archivs, des späteren Schiller-Nationalmuseums. Ausgewählte Objekte aus diesem Bestand werden auch in der neuen Dauerausstellung nach wie vor im Geburtshaus gezeigt. Das Taufhäubchen, ein Knabenanzug und die Porträts der Eltern lassen Schillers Marbacher Kindheit anschaulich werden. Weitere Ausstellungsstücke vermitteln einen Eindruck vom damaligen Leben in einer württembergischen Kleinstadt. Ein zweiter Teil der Ausstellung ist der Geschichte der Schillerverehrung gewidmet: Ausgehend von Marbach wird mit Hilfe neuer Medien auch über andere Lebens- und Gedenkstätten sowie über Schillerfeiern und -denkmäler in aller Welt informiert.

Schiller Nationalmuseum
Der 1895 gegründete Schwäbische Schillerverein erbaute seinem Namenspatron das Museum, das sich wie ein Schloss weithin sichtbar über den Neckar erhebt und im Jahr 1903 feierlich eröffnet wurde. Gebaut wurde es zwischen 1901 und 1903 nach Plänen der bedeutenden Stuttgarter Architekten Ludwig Eisenlohr und Carl Weigle. Das Gebäude lehnt sich an spätbarocke Vorbilder wie das Schloss Monrepos in Ludwigsburg an. Der eingeschossige Putzbau trägt ein Mansard-Walmdach mit zentraler Kuppel.
Zur Eröffnung des Schiller-Nationalmuseums reiste sogar König Wilhelm II. von Württemberg zu einem feierlichen Besuch nach Marbach. Auch Königin Elisabeth II. von England besichtigte die Dichter-Gedenkstätte während ihres Besuchs in Deutschland 1965.
Von Anfang an war das Haus nicht nur ein Literaturmuseum, sondern auch ein Literaturarchiv, hatte also Bildung und Forschung zum Ziel. Es war auch seit Beginn nicht allein Friedrich Schiller gewidmet, sondern der Literatur- und Geistesgeschichte Südwestdeutschlands insgesamt.

Tobias-Mayer-Museum
Tobias Mayer wurde am 17. Februar 1723 in der Torgasse 13 in Marbach am Neckar geboren. In seinem Geburtshaus wurde ein Museum eingerichtet, welches 2018 um einen Neubau erweitert wurde. Der zweite große Sohn Marbachs gilt als Pionier der Positionsbestimmung und als Wegbereiter der modernen Navigationssysteme. Der Professor der Mathematik und Leiter der Universitätssternwarte in Göttingen ist durch seine geographischen und astronomischen Forschungen sowie durch seine Mondtafeln bekannt geworden und hat wesentlich zum Fortschritt der Naturwissenschaften im 18. Jahrhundert beigetragen.

Fritz Genkinger Kunsthaus
Das Museum ist dem malerischen, grafischen und plastischen Schaffen des HAP Grieshaber Schülers Fritz Genkinger gewidmet. Die Dauerausstellung im Erdgeschoß beleuchtet in vier Ausstellungssegmenten einzelne Facetten des Lebens und Werkes Fritz Genkingers.
Aktuell sind folgende Themenkreise zusehen: Malerei und Musik, Sport- und Grafikarbeiten, Skulpturen und Böttinger Marmor.
Das Museum präsentiert zudem in einer Sonderausstellung im 1.OG, die jedes Jahr am 2. August wechselt, einzelne Werkphasen bzw. Künstler, die im Umfeld seiner Arbeiten stehen.

Oberer Torturm
Der Obere Torturm ist das ehemalige Stadttor nach Osten. Er ist der einzig erhaltene von ehemals drei Tortürmen in der historischen Altstadt und dient heute als Museum. Der Aufstieg auf den knapp 40 m hohen Turm lohnt sich, denn der Blick von oben ist überwältigend und entschädigt sofort für die 95 Treppenstufen, die man hinaufsteigen musste. Ein Raum kann für kleinere Festgesellschaften gemietet werden.

Ölmühle Jäger
Nahezu vollständige und betriebsfähige elektrische Anlage aus dem Jahre 1906 mit musealer Dokumentation über die verschiedenen Arbeitsgänge bei der Herstellung von Öl, vom Anbau der Ölpflanzen bis zum fertigen Produkt. Beeindruckend ist die Inbetriebnahme der durch ein Riementransmissionswerk angetriebenen Geräte. Sie ist heute die einzige historische und noch funktionstüchtige Mühle in der Region. Sie stellt nach der Restaurierung Anfang der 90er Jahre, in ihrem heutigen Zustand eine Rarität dar, deren Besuch man sich nicht entgehen lassen sollte.

www.schillerstadt-marbach.de