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Der grenzüberschreitende Nationalpark ist nicht nur ein Vogelparadies. Gut gerüstet kann es losgehen: Es warten einzigartige Lebensräume, wie der breite Schilfgürtel des Neusiedler Sees, periodisch austrocknende Salzlacken, kleinflächige Sandlebensräume, Mähwiesen und Hutweideflächen. In dieser nicht nur politischen Grenzregion – der Nationalpark ist auch für Tiere und Pflanzen Grenzraum zwischen Alpen und Ungarischer Tiefebene – finden sich Arten, die sowohl in alpinen, asiatischen oder mediterranen Gebieten heimisch sind.
Der mit Ungarn grenzüberschreitende Nationalpark Neusiedler See-Seewinkel wurde 1993 gegründet und hat eine Gesamtfläche von etwa 300km², davon rund 100 km² auf österreichischem Staatsgebiet. Ohne Vielfalt an Lebensräumen wäre dieser Artenreichtum nicht möglich: Mosaikartig liegen hier großflächige und verschiedenartige Feuchtgebiete, Weideflächen, Wiesengebiete, Trockenrasen, Sandsteppen und Salzstandorte nebeneinander.
Die internationale Bedeutung dieses Naturraums liegt sowohl in der außergewöhnlichen Artenvielfalt, als auch in seiner unverzichtbaren Funktion für den europäisch-afrikanischen Vogelzug. Hier rasten, fressen oder mausern abertausende Zugvögel von mehr als einhundert Arten auf ihrem Weg zwischen Winterquartier und Brutplatz. Auch als Brutgebiet kommt der Neusiedler See-Region große Bedeutung zu. So brüten hier Arten wie Silberreiher, Löffler, Säbelschnäbler, Großtrappe und Bienenfresser.
Eine weitere Eigenheit ist die teilweise Nutzung – etwa die Hälfte ist reine Naturzone ohne Nutzung, die sogenannten Bewahrungszonen sind größtenteils Kulturlandschaft. In diesen Bereichen wird unter anderem erfolgreich versucht, alte vom Aussterben bedrohte Haustierrassen zu erhalten. So können einem Wasserbüffel ebenso begegnen wie imposante Graurinder oder weiße Esel.
Nicht nur deshalb kommen Besucher gerne auch öfter in den Nationalpark. Die Exkursionen werden den Jahreszeiten entsprechend an Themenbereiche angepasst, so gibt es immer wieder Neues zu entdecken. Zum Beispiel wandert man in rund drei Stunden von Illmitz aus auf befestigten Wegen und besteigt Aussichtplattformen, unter anderem einen alten, ausgedienten ungarischen Grenzwachturm am Sandeck. Oder man erkundet die Lacken zwischen Podersdorf und Illmitz, wie etwa die Zicklacke.

Besucherprogramm und Führungen
Der Nationalpark Neusiedler See-Seewinkel bietet ganjährig geführte Exkursionen an, bei denen man von geschulten Exkursionsleitern Wissenswertes über den Lebensraum und die vorkommenden Arten erfährt. Zudem steht es jedem Besucher frei, auf eigene Faust die Natur im und rund um den Nationalpark zu erkunden. Im ganzjährig geöffneten Informationszentrum sind Broschüren, Karten und Informationen über Beobachtungsmöglichkeiten erhältlich.

Bildungszentrum 
Mit dem 2010 eröffneten Bildungszentrum (Ökopädagogikzentrum) stehen für Schulklassen, Kinder- und Jugendgruppen wesentlich erweiterte Möglichkeiten zur Verfügung. Die Angebotspalette im Bildungsprogramm reicht von Halbtages- über Ganztagesprogramme bis hin zu mehrtägigen Veranstaltungen oder Projektwochen. Es stehen dabei verschiedene Themenkomplexe zur Auswahl, die im Rahmen ganz- oder mehrtägiger Veranstaltungen auch kombinierbar sind.

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