Dieser Inhalt wurde archiviert. Er ist eventuell nicht mehr relevant.

Unter der Leitung von Mario Venzago spielt die Staatskapelle Halle.

Das Leben am Scheidepunkt. Ein Teil der Musikgeschichte war immer die Gestaltung von Tod oder Todesahnung. Jede Epoche hat(te) dazu ihr eigenes Verhältnis. Das Programm zu Richard Strauss‘ Tondichtung mit dem exponierten Titel „Tod und Verklärung” hat der Komponist wie folgt formuliert:„Der Kranke liegt im Schlummer, schwer und unregelmäßig atmend, zu Bette; freundliche Träume zaubern ein Lächeln auf das Antlitz des schwer Leidenden; […] er [gedenkt] seines vergangenen Lebens: seine Kindheit zieht an ihm vorüber, seine Jünglingszeit mit seinem Streben, seinen Leidenschaften u. dann, während schon wieder Schmerzen sich einstellen, erscheint ihm die Leuchte seines Lebenspfades, die Idee, das Ideal, das er zu verwirklichen, künstlerisch darzustellen versucht hat, das er aber nicht vollenden konnte, weil es von einem Menschen nicht zu vollenden war, die Todesstunde naht, die Seele verlässt den Körper, um im ewigen Weltenraum das vollendet, in herrlichster Gestalt zu finden, was es hienieden nicht erfüllen konnte.”
Diese Intensität, die allein die Beschreibung des Werkes vermittelt, ist der Musik auf allen Ebenen inne. Peter Iljitsch Tschaikowskis 5. Sinfonie durchzieht in allen Sätzen ein gemeinsames Leitthema, das Schicksalsmotiv. Über das Programm des ersten Satzes schrieb er: „Introduktion.
Völlige Ergebung in das Schicksal oder, was dasselbe ist, in den unergründlichen Ratschluss der Vorsehung. – Allegro: Murren, Zweifel, Klagen, Vorwürfe.“
26. und 27. Juni 2022

buehnen-halle.de