Dieser Inhalt wurde archiviert. Er ist eventuell nicht mehr relevant.

Das Museum der Alltagskultur erweckt vom 7. bis 23. Mai 2021 einen ehemaligen Laden zum Leben. 

Knittlingen ist eine Kleinstadt mit knapp 8.000 Einwohnern am nordwestlichen Rand von Württemberg. Zurzeit entsteht mitten im Ort – im ehemaligen Kaufladen der Familie Leitz – ein Pop-up-Museum, das vom 7. bis 23. Mai seine Türen öffnet. Initiator des interaktiven Projekts ist das Museum der Alltagskultur, das seinen Sitz im Schloss Waldenbuch, Kreis Böblingen, hat und vorübergehend zu Gast in Knittlingen ist.
Zusammen mit den Knittlinger Bürgern gestalten die Museumsmacher das Kaufhaus zu einem temporären Ausstellungsort um. Der Laden, der vor wenigen Jahren geschlossen wurde, ist ein Ort voller Geschichten rund um den Alltag in Knittlingen. Ob Schule, Hochzeit oder Konfirmation, ob Badekleidung fürs Schwimmbad, Lesestoff, Krawatte oder Passbild – das Kaufhaus Leitz war zentraler Anlaufpunkt, um für alle Zwecke und Anlässe ausgestattet zu sein.
Das heutige Kaufhaus gleicht einer Zeitkapsel, die angefüllt ist mit unverkauften Waren aus den vergangenen 60 Jahren. Diese sind Zeugen eines immensen Konsumwandels. Gemeinsam mit den Knittlinger*innen untersucht das Museum der Alltagskultur diese Waren auf ihre Bedeutung im Leben der heutigen Menschen und fragt nach dem, was bleibt: Ein Erinnerungswert? Ein emotionaler Wert? Ein finanzieller oder kulturhistorischer Wert?
Zugleich hat Corona unseren Blick auf das Thema geschärft, denn seit März 2020 kaufen wir anders ein als zuvor. Monatelang waren viele Geschäfte geschlossen und Stadtzentren menschenleer. Die Erfahrung der Pandemie hat gezeigt: Beim Einkaufen geht es nicht nur um Waren, Konsum ist auch soziales Handeln.
Im Pop-up-Museum können junge und ältere Kunden zwischen dem 7. und 23. Mai spielerisch mit den Waren umgehen. Sie sind eingeladen zum Forschen, Mit-Gestalten, Mit-Erinnern. Sie können Waren umstellen, Antworten anbringen oder ihre Geschichten mitteilen. Eingebettet ist das Pop-up-Museum in Veranstaltungen, die mit Kultureinrichtungen vor Ort entwickelt und – je nach Pandemielage – digital oder vor Ort umgesetzt werden.
Mit der temporären Außenstelle in Knittlingen zeigt das Museum der Alltagskultur, dass die Inhalte des Museums auch an anderen Orten präsent sein können. In aktiver Zusammenarbeit mit den Menschen in diesen Orten will es untersuchen, wie sich Alltag verändert und wie sich das Zusammenleben immer wieder neu gestaltet.
7. bis 23. Mai 2021

pop-up-museum.de