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Unter dem Motto „Licht Gestalten” bietet das Salzburger Landestheater auch in der kommenden Saison ein beeindruckendes Programm. Menschliches Dasein, wie wir es kennen, ist ohne das Element des Lichts nicht denkbar. Im Sinne der Aufklärung, auf englisch „Enlightenment“, macht es uns als Menschen aus, dass wir uns durch die Vernunft erleuchten lassen. Das Licht der menschlichen Vernunft erhellt uns den Horizont, das Leben sinnvoll zu gestalten. In diesem Sinne widmen wir die aktuelle Spielzeit nicht nur „Lichtgestalten“, also Gestalten, die uns einen bestimmten Weg erhellen und vorleben, sondern auch Lebenskonstellationen, in denen es darauf ankommt, mit „Licht“ bzw. Vernunft das Leben zu „gestalten“.

Sehnsuchtsort, Trostpflaster, beste Freundin – all das ist für Anne Frank ihr Tagebuch. Denn Papier ist geduldiger als Menschen, und so beginnt sie regelmäßig ihrer imaginären Freundin „Kitty“ zu schreiben. In direkter und erschütternder Weise erzählt Anne Franks Tagebuch zugleich von den alltäglichen Dingen auf dem Weg zum Erwachsenwerden, wie der ersten großen Liebe, jedoch inmitten einer unvorstellbaren Lebenssituation.
Die deutsch-jüdische Familie Frank flüchtet 1933 nach Amsterdam. Doch im Mai 1940 besetzen die Nationalsozialisten auch die Niederlande. Als Annes Vater, Otto Frank, 1942 eine Aufforderung von der SS bekommt, „sich für einen eventuellen Arbeitseinsatz im Ausland“ zu melden, verbirgt sich die Familie im Hinterhaus seiner Firma. Ein weiteres Paar mit seinem sechzehnjährigen Sohn Peter sowie ein Zahnarzt werden später ebenfalls von Franks ehemaligen Angestellten versteckt und versorgt. Anne beschreibt in ihrem Tagebuch eindringlich das isolierte Zusammenleben von acht Menschen auf engstem Raum, die sich daraus ergebenden Konflikte und Ängste des Lebens in der Verborgenheit.
Am 1. August 1944 enden Annes Aufzeichnungen – fünfundzwanzig Monate blieb das Versteck unentdeckt – doch die Bewohner*innen werden schließlich verraten und deportiert. Nur wenige Wochen vor der Befreiung durch die Alliierten stirbt die fünfzehnjährige Anne Frank im Konzentrationslager Bergen-Belsen. Doch ihre Geschichte und ihre Zeilen gehen um die Welt! Als Monolog wird ihr Tagebuch erlebbar und entfaltet seine Kraft als eines der bewegendsten und zugleich authentischsten Zeugnisse der Schrecken der NS-Herrschaft.
Wiederaufnahme 6. Juni 2023
weitere Aufführungen: 7., 9., 14. und 15. Juni 2023 

www.salzburger-landestheater.at