Schloss Achberg präsentiert aus der einzigartigen Kollwitz-Sammlung Ute Kahl rund 120 Arbeiten und gibt somit Einblick nicht nur in die vielen Facetten der Sammlung, sondern auch in das mutige Werk und Leben einer der bedeutendsten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts.

Selbstbestimmt, unangepasst und mutig widersetzte sich Käthe Kollwitz (1867–1945) den Konventionen ihrer Zeit. Inmitten von radikalen Umbrüchen, Kriegen und Krisen bezog sie mit ihrer schonungslosen wie berührenden Kunst klar Position: für Humanität und Solidarität, gegen Krieg und Unrecht.

Käthe Kollwitz, Selbstbildnis mit geschlossenen Augen nach hinten geneigt, 1909, Kreidelithografie, Sammlung Ute Kahl

Käthe Kollwitz, Selbstbildnis mit geschlossenen Augen nach hinten geneigt, 1909, Kreidelithografie, Sammlung Ute Kahl

Mit großem Gespür für Provokation und Dramaturgie ermutigte sie die Menschen, ebenfalls Stellung zu beziehen. Ihre Ausdrucksformen und Themen sind für eine Künstlerin zu ihrer Lebenszeit die große Ausnahme: In über 50 Schaffensjahren entstanden zahlreiche Zeichnungen, Druckgrafiken und Plastiken. Sie konzentrieren sich formal und inhaltlich auf das Wesentliche, berühren eindringlich und sind in den Bildthemen zeitlos und zutiefst menschlich: Liebe, die innere Beziehung zwischen Mutter und Kind, Selbstreflexion, aber auch die Schattenseiten des Lebens wie Krieg, Not und Abschied von geliebten Menschen.
Die Ausstellung wird kuratiert von Michael C. Maurer und Marie-Theres Pecher. Begleitend erscheint ein reich illustrierter Katalog mit Beiträgen von Ute Kahl, Alexandra von dem Knesebeck, Katharina Koselleck, Michael C. Maurer, Marie-Theres Pecher und Annette Seeler.
12. April bis 29. Juni 2025

Käthe Kollwitz, Brustbild einer Arbeiterfrau mit blauem Tuch, 1903, Kreide- und Pinsellithografie in zwei Farben, Sammlung Ute Kahl

Käthe Kollwitz, Brustbild einer Arbeiterfrau mit blauem Tuch, 1903, Kreide- und Pinsellithografie in zwei Farben, Sammlung Ute Kahl

Sammlung Ute Kahl
Seit fast 30 Jahren fasziniert und berührt die Kunst von Käthe Kollwitz die Kölner Sammlerin Ute Kahl. Es habe sie direkt bei der ersten Begegnung in einer Galerie gepackt und nicht mehr losgelassen, erzählt sie. Heute umfasst die Sammlung über 300 Papierarbeiten und Plastiken, darunter zahlreiche Handzeichnungen und Plakate, seltene farbige Grafiken sowie die großen Zyklen (ua Ein Weberaufstand, Bauernkrieg und Tod). Sie gehört zu den bedeutendsten Privatsammlungen der Kunst von Käthe Kollwitz weltweit.
„Ich habe immer aus dem Herzen herausgesammelt. Das hat – ohne dass es mir zunächst bewusst gewesen ist – zu Schwerpunkten geführt. Mutter-und-Kind-Motive, Anti-Kriegs-Motive und Werke, die die schwierige Situation der Arbeiter aufzeigen, sind der Hauptanteil.“

Ute Kahl, Sammlerin

Käthe Kollwitz, Mutter mit zwei Kindern, Modell 1932–36 (Guss von Ende der 1980er Jahre), Bronze, Sammlung Ute Kahl

Käthe Kollwitz, Mutter mit zwei Kindern, Modell 1932–36 (Guss von Ende der 1980er Jahre), Bronze, Sammlung Ute Kahl

Schloss Achberg – Ein barockes Schmuckstück Oberschwabens
Schloss Achberg lockt zum Entdecken und Staunen. Das jahrelang durch den Landkreis Ravensburg aufwendig instandgesetzte Bauwerk ist heute ein beliebter Ausflugsort für Freunde von Kunst, Geschichte und Kultur. Das Schloss verdankt sein Aussehen den Deutschordensrittern, die von 1693 bis 1806 über Achberg herrschten. Die äußerliche Bescheidenheit täuscht: Im Inneren erwarten die Besucherinnen und Besucher eine beeindruckende barocke Inszenierung und von Stockwerk zu Stockwerk eine künstlerische Steigerung. Höhepunkt ist der eindrucksvoll gestaltete Rittersaal. Mit einer der detailfreudigsten Stuckdecken in Süddeutschland führt er die Macht und Pracht des Deutschen Ordens in der Zeit um 1700 vor Augen.
Von Frühjahr bis Herbst beherbergen die Räume wechselnde Kunstausstellungen. Sie richten sich ebenso an ein kunstinteressiertes Publikum wie auch gezielt an Familien und Kinder. Weitere Höhepunkte im Kulturkalender sind Konzerte im Rittersaal mit international renommierten Solisten und Ensembles.
Für das leibliche Wohl sorgt das Schlosscafé mit leckeren, regionalen Spezialitäten. Das Schlosscafé ist zu den regulären Besuchszeiten und nach Vereinbarung geöffnet.

www.schloss-achberg.de