Dieser Inhalt wurde archiviert. Er ist eventuell nicht mehr relevant.

In insgesamt 47 Veranstaltungen beleuchten ­die Schwetzinger SWR Festspiele vom 28. April bis 28. Mai 2023, wie sich Komponisten und Komponistinnen in den vergangenen Jahrhunderten auf sehr unterschiedliche Weise mit dem Motiv der Vergänglichkeit allen Seins schöpferisch auseinandergesetzt haben. In schlüssigen und vielseitigen Programmen spannen die eingeladenen Künstler und Künstlerinnen einen musikalischen Bogen vom 17. Jahrhundert bis hin zu aktueller und neuester Musik: Sakrale Vokalmusik Claudio Monteverdis, entstanden unter dem Eindruck der Pest in Venedig auf Vanitas-Texte von Petrarca und vorgestellt vom Vokalensemble La Venexiana, gehört ebenso dazu wie Salvatore Sciarrinos Schlüsselwerk Vanitas. Natura morta in un atto, dem Noa Frenkel (Mezzosopran) ihre Stimme verleiht.

 

Sarah Maria Sun © Thomas Jauck

Sarah Maria Sun © Thomas Jauck

Eröffnet werden die Schwetzinger SWR Festspiele 2023 mit der Uraufführung der Oper Im Dickicht von Isabel Mundry (Musik) und Händl Klaus (Libretto) in der Regie von David Hermann. Die auf einer Erzählung des japanischen Autors Ryunosuke Akutagawa basierende Oper umkreist die Thematik eines gewaltsamen Todes, der Zeugenschaft und Erinnerung. Das bereits für 2021 geplante Auftragswerk der Schwetzinger SWR Festspiele entsteht als Koproduktion mit dem Staatstheater Mainz und wird von der Ernst von Siemens Musikstiftung finanziert. Mit dabei sind Sarah Maria Sun, Michael Dahmen, Stephan Bootz, Maren Schwier und Bernhard Landauer als Solisten sowie das SWR Symphonieorchester und das SWR Vokalensemble. Die musikalische Leitung hat Peter Rundel.
Drei weitere szenische Produktionen stehen auf dem Programm: Die Zauber-Oper Zemira e Azor von André-Ernest-Modeste Grétry – ein Renner im musikalischen Europa des 18. Jahrhunderts – kehrt nach 250 Jahren in einer Koproduktion mit dem Nationaltheater Mannheim zurück nach Schwetzingen. In den Titelpartien sind Amelia Scicolone und Patrick Kabongo zu hören. Es begleitet die Akademie für Alte Musik unter der Leitung von Bernhard Forck. Regie führt Nigel Lowery, der auch Bühnenbild und Kostüme verantwortet.

Akademie für Alte Musik © Uwe Arens

Akademie für Alte Musik © Uwe Arens


Mit Cupid and Death kehrt das vergessene Genre der Masque in einer szenischen Produktion des französischen Ensemble Correspondances zurück auf die Bühne, eine unterhaltsame Parabel auf eine aus den Fugen geratene Welt. Und die beiden Pianisten Yseult Jost und Domingos Costa haben mit Meeresgeflüster „Ein ökologisch-cinematisches Musiktheater für Kinder und Erwachsene” erarbeitet. Sie gehen mit Claude Debussys farbenreicher und virtuoser Musik der drei sinfonischen Skizzen La Mer für Klavier zu vier Händen auf Tauchgang und machen auf die Bedrohung der Meere aufmerksam.
Mit jeweils drei Konzerten sind die beiden Residenzkünstler Christian Poltéra (Violoncello) und das Tetzlaff Quartett zu erleben, das auch eine der „»Streichquartett Matineen” bestreitet. Ebenso in dieser Reihe zu hören sind die Quatuors Modigliani und Ébène sowie das Belcea, das Dover, das Jerusalem und das Takács Quartet. Zu den weiteren auftretenden Künstlern und Künstlerinnen gehören Georg Nigl, die Lautten Compagney Berlin, Alexander Lonquich, Chorwerk Ruhr und Capella de la Torre, Ronald Brautigam, Christian Blackshaw, Christoph Prégardien, Udo Samel, das Freiburger Barockorchester sowie Christane Karg und das Aris Quartett. Erstmals in Schwetzingen mit dabei sind unter anderem das italienische Ensemble Concerto de’ Cavalieri, das armenische Naghash Ensemble, das aus Bassklarinette und Viola da Gamba bestehende Duo Gambelin sowie Les inAttendus, die in der ungewöhnlichen Besetzung von Violine, Viola da Gamba und Akkordeon Bachs Kunst der Fuge interpretieren. Ebenfalls erstmalig zu Gast ist das Baseler Vokalensemble Voces Suaves, das Musik der Renaissance und des Barock in solistischer Besetzung aufführt. Ihr Konzert erschließt den Festspielen mit der Kulturkirche St. Sebastian in Ketsch einen neuen Spielort.

Kangmin Justin Kim © Joseph Ford Thompson

Kangmin Justin Kim © Joseph Ford Thompson

Weitere Debütantinnen und Debütanten präsentieren sich im traditionellen Konzert der Orchesterakademie des SWR Symphonieorchesters mit Václav Luks (Dirigent) und Kangmin Justin Kim (Countertenor) sowie in den beiden „Einstand”-Konzerten mit Preisträgern des diesjährigen ARD-Musikwettbewerbs.
Unterstützt werden die Festspiele von der Stiftung Kunst und Kultur der Sparda-Bank Baden-Württemberg und dem Unternehmen Fuchs Petrolub, dem Land Baden-Württemberg, dem Freundeskreis der Schwetzinger Festspiele sowie zahlreichen Kooperationspartnern.
28. April bis 28. Mai 2023 

www.schwetzinger-swr-festspiele.de