Die monografische Ausstellung von Marko Blažo (1972 – 2021) versucht, das umfangreiche, ja ganzheitlich komplexe Werk dieses Ausnahmekünstlers in ein minimalistisch-funktionalistisches Behältnis zu packen.

Die Ausstellung folgt keiner chronologischen Reihenfolge, sondern wird durch die Selbstbewegung der wiederkehrenden Motive des Künstlers gebildet, der sich ihrer Assoziativität und Schichtung bewusst ist, in der alles mit allem zusammenhängt und „alles auf alles gestreckt werden kann“. Es handelt sich um zwei Ausstellungen in einer: Im „Kabinett der Zeichnungen“ präsentieren wir in einem horizontalen, quasi labyrinthischen Grundriss hauptsächlich alltägliche „Arbeitszeichnungen“ und Konzepte des Künstlers. In der Brücke zeigen wir monumentalere Realisierungen und überlebende Installationen, darunter eine Blackbox mit einem immersiven Eindringen in den Kopf/Arbeitscomputer von Marko Blažo.
Das Oeuvre des Košicer Künstlers Marko Blažo, das unerwartet in Vergessenheit geraten ist, gehört zu den originellsten und konsequentesten seiner Generation. Nach einer grafischen Ausbildung an der ŠUP in Košice studierte Blažo Anfang der 1990er Jahre an der Akademie für Bildende Künste und Design in Bratislava in Rudolf Sikoras quasi frei laufendem „offenen Atelier“. Im Jahrzehnt nach der Samtenen Revolution, als die Gesellschaft noch neugierig auf neue Kunstformen war und die Kreativität junger Menschen deutlich angeregt wurde, wurden Blažos Präsentationen (z. B. Kaugummi-„Gemälde“ oder verschiedene surreale Objekte und situative „Spiel“-Installationen) sofort für ihre unverwechselbare Poetik anerkannt. Es war eine reiche, romantische, aber im Wesentlichen melancholische Welt.
16. Februar bis 19. Mai 2024

sng.sk