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Hugo van der Goes (um 1440–1482/83) war der wichtigste niederländische Künstler der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Seine Werke beeindrucken durch ihre Monumentalität und intensive Farbigkeit ebenso wie durch ihre erstaunliche Lebensnähe und emotionale Ausdrucksstärke. Im März 2023, 540 Jahre nach dem Tod des Künstlers, feiert die Berliner Gemäldegalerie eine Premiere: Zum ersten Mal werden fast alle erhaltenen Gemälde und Zeichnungen des Künstlers in einer Ausstellung präsentiert.

Obwohl Hugo van der Goes in einem Atemzug mit bahnbrechenden Meistern wie Jan van Eyck und Rogier van der Weyden genannt werden muss, wurde seinem Gesamtwerk nie eine monografische Ausstellung gewidmet. Das dürfte sowohl an der Seltenheit seiner Werke als auch an deren oft großem Format liegen. Zwei seiner monumentalen Arbeiten, der „Monforte-Altar“ (um 1470/75) und die „Geburt Christi“ (um 1480), befinden sich in der Gemäldegalerie in Berlin. Aus diesem Grund bietet sich die Sammlung wie keine andere für eine Sonderausstellung an. Beide Berliner Tafelbilder sind in den vergangenen zwölf Jahren aufwendig restauriert worden und zeigen sich in einer zuvor ungeahnten Frische. Auch van der Goes‘ spätes Meisterwerk, der „Marientod“ des Groeningemuseums in Brügge, das Flandern bisher noch nie verlassen hat, wurde jüngst umfassend restauriert und wird einen Höhepunkt der Berliner Schau darstellen.

Hugo van der Goes, Der Sündenfall, Detail, um 1477–1479 © Kunsthistorisches Museum mit MVK und ÖTM

Hugo van der Goes, Der Sündenfall, Detail, um 1477–1479 © Kunsthistorisches Museum mit MVK und ÖTM

Anhand von etwa 60 hochkarätigen Exponaten, darunter Leihgaben aus 38 internationalen Sammlungen, wird die Berliner Ausstellung die Kunst des Hugo van der Goes in zuvor nie dagewesener Weise erlebbar machen. Im Mittelpunkt stehen zwölf der 14 heute van der Goes zugeschriebenen Gemälde sowie die beiden als eigenhändig erachteten Zeichnungen. Darüber hinaus werden einstmals bekannte, im Original jedoch verlorene Kompositionen des Meisters in zeitgenössischen Wiederholungen und Nachzeichnungen präsentiert.
31. März bis 16. Juli 2023

www.smb.museum