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Astronauten und Kosmonauten, zwei Wörter, die einen Hinweis geben auf die Vergangenheit eines geteilten Landes.

Der Autor Lukas Rietzschel entscheidet sich für Raumfahrer. Schwerelos, entwurzelt und ohne Verankerung in Zeit und Raum schweben die Figuren seines Romans. Kamenz, eine Kleinstadt in der Lausitz, schrumpft unbeachtet vor sich hin. Die öffentlichen Verkehrsmittel sind eingestellt, Supermärkte schließen, Wohnblocks werden abgerissen. Was es noch gibt, ist ein Krankenhaus, der Arbeitsplatz von Jan. Jan ist Altenpfleger und schiebt dort regelmäßig „den Alten“ zum MRT. Eines Tages gibt der ihm einen Karton voller Dokumente. Der Karton entblättert vor ihm die Geschichte von Familie Kern. Der ältere Sohn, später weltberühmt als bildender Künstler unter dem Namen Georg Baselitz, ist kurz vor dem Mauerbau in den Westen gegangen. Der jüngere Bruder bleibt in Kamenz zurück und wartet Zeit seines Lebens auf Nachricht seines Bruders, auf Hilfe, Perspektive und Zukunft.
In den schrumpfenden Städten der Lausitz findet und beschreibt Rietzschel dabei eine ganz eigene Atmosphäre, die ein Denken, eine Sehnsucht und eine Erzählung möglich machen, die anderswo nicht entstehen könnten.
Uraufführung 9. September 2022
weitere Aufführungen: 16. September, 1. und 20. Oktober 2022

www.staatstheater-cottbus.de