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Carmen ist eine starke, begehrenswerte und selbstbewusste Frau, die um ihre Wirkung auf Männer weiß. Sie lässt sich von der Liebe nicht einengen, will ihre Freiheit ausleben und trotzt allen gesellschaftlichen Konventionen. Doch kann das gutgehen? Als Don José, der von seiner Auserwählten absolute Hingabe fordert, und der Torero Escamillo feststellen müssen, dass sie beide um Carmens Liebe buhlen, verabreden sie sich zu einem Duell. Don José rast vor Eifersucht und das Drama nimmt seinen Lauf …

Carmen gilt heute weltweit als bekannteste und meistgespielte französische Oper. Georges Bizet wagte es als Erster, mit Soldaten, Schmugglern und Arbeiterinnen ein neues soziales Milieu auf die Opernbühne zu bringen. Und es gelang ihm damit das Undenkbare: In nur drei Monaten komponierte er einen mit packenden Emotionen und musikalischer Wucht beladenen Welthit.
Carmens „Habanera” und „Seguidilla” oder Escamillos „Couplet” wurden zu wahren Ohrwürmern. Regisseurin Juana Inés Cano Restrepo holt die Erzählung um Carmen in die Gegenwart: An jedem dritten Tag wird in Deutschland eine Frau von ihrem (Ex-)Partner getötet. Einen solchen Fall beleuchtet Cano Restrepo in ihrer Inszenierung und zeigt auf, wie groß der Handlungsbedarf in unserer vermeintlich aufgeklärten Gesellschaft doch ist. Denn obwohl in den vergangenen Jahrzehnten rechtlich und politisch große Fortschritte erzielt wurden, geht die Gewalt an Frauen nicht zurück.
31. Mai, 2. und 14. Juni sowie 3. Juli 2022

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