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Moses und Aron –  die Handlung von Arnold Schönbergs unvollendet gebliebenem Opernwerk – von drei Akten sind nur die ersten beiden vertont – folgt in etwa der Bibelerzählung.

Aus einem brennenden Dornenbusch heraus erhält Moses von Gott den Auftrag, dessen Existenz dem Volk Israel zu verkünden. Mit dem Argument, dass ihm dazu die Eloquenz fehlt, lehnt Moses den Auftrag ab. Gott bestimmt darauf Moses‘ Bruder Aron als Verkünder. Doch das Volk Israel glaubt Worten nicht, es fordert Wunder – die Aron ihnen liefert. Als Moses allerdings zu lange auf dem Berg Sinai verweilt, um die Gesetzestafeln zu holen, rebelliert das Volk erneut und fordert von Aron den Bau eines Goldenen Kalbs. Moses findet bei seiner Rückkehr das Volk rauschhafte Orgien feiernd vor – er zerstört das Goldene Kalb und zertrümmert die Gesetzestafeln. Als aber in Form einer Wolkensäule ein neues Wunder offensichtlich wird, verzweifelt Moses mit dem Ausruf O Wort, du Wort, das mir fehlt! Im unvertonten dritten Akt gewinnt Moses seine Macht wieder und befiehlt die Freilassung des gefesselten Arons. Als dieser beim Lösen der Ketten tot umfällt, endet das fragmentarische Bühnenwerk mit einer Schlussansprache Moses an das Volk Israel.
Von 1930 bis 1932 arbeitete Arnold Schönberg an Moses und Aron. Warum Schönberg nach seiner Emigration in die USA seine Arbeit nicht fortgesetzt hat und das Werk unvollendet blieb, wirft Fragen auf. Die Möglichkeit, dass Schönberg in Amerika nicht mehr die Inspiration fand, die zur Weiterarbeit notwendig war, steht neben der Option, dass er sein eigenes Werk für nicht aufführbar hielt. Da der Komponist eine Aufführung der Oper vor seinem Tod explizit autorisierte, konnte eine erste – konzertante – Aufführung am 12. März 1954 im Norddeutschen Rundfunk Hamburg stattfinden; am 6. Juni 1957 wurde Moses und Aron unter der musikalischen Leitung von Hans Rosbaud in Zürich erstmals szenisch umgesetzt.
Premiere 10. Dezember 2023
weitere Aufführungen: 13., 17. und 29. Dezember 2023 sowie am 7. und 13. Januar 2024

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