Das Theater Dortmund zeigt La Montagne Noire (Der schwarze Berg) als deutsche Erstaufführung seit der Uraufführung im Jahre 1895.

Zwischen Montenegro und der Türkei tobt ein erbitterter Krieg. Siegreich kehren die montenegrinischen Krieger Mirko und Aslar aus der letzten Schlacht zurück. Nach einem alten Brauch schwören sich die beiden ewige Treue bis in den Tod und werden so zu Brüdern. Dem finalen Sieg über die osmanischen Truppen scheint nun nichts mehr im Wege zu stehen, da trifft Mirko auf die schöne Türkin Yamina. Er rettet diese vor dem Tod und kann ihrer Anziehungskraft nicht widerstehen. Obwohl er eigentlich mit Héléna verlobt ist, verlässt er diese und begeht zugleich Hochverrat an Montenegro. Aslar verfolgt die beiden, um die Ehre seines Bruders wiederherzustellen …
Als Frau hatte es Augusta Holmès Zeit ihres Lebens schwer, sich als Komponistin in Paris durchzusetzen. So ist ihre Oper La Montagne Noire nach der Uraufführung 1895 schnell in Vergessenheit geraten. Dabei zeigt das Werk eindrucksvoll die besonderen Qualitäten von Holmès, die in ihrer Musik nicht nur eine opulente spätromantische Klangsprache anschlägt, sondern auch das Libretto zu ihrem Werk selbst verfasste. Dabei wurde der Text nicht rein fiktional von ihr erdichtet, vielmehr orientierte sich die Komponistin an real überlieferten slawischen Heldenliedern, die sie teilweise wörtlich in ihrem Textbuch übernahm. Die Personen der Oper haben dabei durchaus reale Vorbilder, so etwa der Titelheld Mirko, der an die historische Figur des Marko Kraljević angelehnt ist. Marko, ein junger serbischer Krieger, der als osmanischer Vasall auf die gegnerische Seite wechselte, wird in der slawischen Volksliedkultur bis heute verehrt und besungen. In diesem Sinne reflektiert die Oper eindrucksvoll die Dekonstruktion von Geschichte und die Entstehung falscher Heldenmythen.
Deutsche Erstaufführung: 13. Januar 2024
weitere Aufführungen: 19. und 24. Januar, 17. Februar, 11. April sowie am 10. Mai 2024

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