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Zum dritten Mal bereits ist Barocktage-Zeit an der Staatsoper Unter den Linden. Während die Staatskapelle Berlin auf Konzertreisen in Paris, Athen und Wien ist, sind Spezialensembles sowie herausragende Protagonistinnen und Protagonisten der Alten Musik im Opernhaus Unter den Linden, im Apollosaal sowie im Pierre Boulez Saal präsent, diesmal vor allem mit Werken des frühen Mozart und des etwas älteren Gluck aus dem fortgeschrittenen 18. Jahrhundert. Der Seria-Oper „Mitridate, Re di Ponto”, vom jugendlichen Wolfgang Amadeus Mozart vor genau 250 Jahren komponiert und in Mailand uraufgeführt, ist eine Neuproduktion gewidmet. Dazu kommen „Orpheus”-Werke des großen Opernreformers Christoph Willibald Gluck, des Berliner Hofkapellmeisters Carl Heinrich Graun sowie von Claudio Monteverdi – einem der „Erfinder” der Kunstform Oper – sowie Kurzperformances und installative Formate im Alten Orchesterprobensaal – ein wahres „Orpheus-Festival” darf das Publikum der Barocktage erwarten.

Mitridate, Re di Ponto von Wolfgang Amadeus Mozart
Eine Opera seria ist ein großes und ernsthaftes Stück Musiktheater – auch schon beim jungen Mozart. Gerade einmal 14 Jahre alt war er, als er »Mitridate« für das Teatro Regio Ducale in Mailand komponierte, eine Geschichte, die auf einer Tragödie des großen französischen Dichters Jean Racine basiert. Ein japanisches Regieteam um Satoshi Miyagi wird diese staunenswerte Oper nun aus dem Geist des Kabuki-Theaters heraus inszenieren.
13., 17. und 19. November 2020

Kinderkonzert „Unterwelt”
Für Kinder von 6 bis 9 Jahren
Mit Mitgliedern der Akademie für Alte Musik Berlin
14. und 16. November 2020

Nicolas Altstaedt & Alexander Lonquich
Als Ludwig van Beethoven, damals Mitte Zwanzig, im Frühjahr 1796 zum ersten und einzigen Mal nach Berlin kam, hatte er seine beiden Violoncellosonaten op. 5 im Gepäck. Diese beiden Werke erklingen ebenso bei diesem Kammerkonzert wie Klavierkompositionen eines weiteren Wiener Klassikers, Wolfgang Amadeus Mozart, die nur wenige Jahre zuvor entstanden sind.
14. November 2020

„Orfeo ed Euridice” von Christoph Willibald Gluck
Wie kaum eine andere Oper hat Christoph Willibald Glucks »Orfeo ed Euridice« den Entwicklungsgang des Genres beeinflusst: Das 1762 in Wien uraufgeführte Werk bündelte auf geradezu mustergültige Weise die zahlreichen Reformansätze seiner Zeit. Die traditionelle »Opera seria« wurde durch Glucks »Azione teatrale«, die den natürlichen, authentischen Ausdruck der Figuren in den Mittelpunkt stellt, herausgefordert und gewissermaßen überwunden.
Der Orpheus-Mythos, der die Form der Oper selbst begründete und bis heute zu den beliebtesten Stoffen des Musiktheaters zählt, hatte mit Gluck eine vollkommen neue Ausformung gefunden. Seine Verarbeitung der Geschichte von Orpheus, der die Götter der Unterwelt mit seinem Gesang betörte, um seine geliebte Eurydike ins Leben zurückholen, ist von einer bis dahin nicht gekannten dramatischen Wahrhaftigkeit und lässt das Publikum tiefen Anteil nehmen an der Gefühlswelt der Protagonisten.
14., 21. und 25. November 2020

Never look back – ein Orpheus-Festival
Der Mythos vom Sänger Orpheus ist einer der ersten Opernstoffe überhaupt und fordert Musiktheaterschaffende bis heute zu immer neuen Bearbeitungen und Sichtweisen heraus. Mit dem Orpheus-Festival lädt die Staatsoper Unter den Linden Studierende der Berliner Kunsthochschulen dazu ein, aus Themen und Motiven des Orpheus-Geschichte Performances und installative Formate zu entwickeln.
Die Arbeiten werden mit wechselndem Rahmenprogramm im Alten Orchesterprobensaal gezeigt. So rundet das Orpheus-Festival das Programm der BAROCKTAGE 2020, bei denen auf der großen Bühne „Orfeo”-Vertonungen von Claudio Monteverdi, Christoph Willibald Gluck und Carl Heinrich Graun im Zentrum stehen, aus einer zeitgenössischen Perspektive ab.
14., 15. und 20. November 2020

Nikolaus Habjan „Ich pfeife auf die Oper”
Ein „Kunstpfeifer” ist er, und ein origineller Erzähler und Moderator zudem. Nikolaus Habjan pfeift buchstäblich auf die Oper, indem er Musik von Größen der Barockmusik ebenso neu erlebbar macht wie Melodien aus der Feder Wolfgang Amadeus Mozarts. Ein Abend der besonderen Art im Apollosaal, der das Elementare erlebbar macht und dabei höchst unterhaltsam ist.
14. November 2020

Dorothee Oberlinger „Ein Berliner Konzert”
Im mittleren und späten 18. Jahrhundert war Berlin ein Zentrum der Musikentwicklung. Im Umkreis der Königlich Preußischen Hofkapelle, aber auch im sich so langsam entfaltenden bürgerlichen Konzertwesen agierten profilierte Künstler unterschiedlichster Prägungen. Eine Vielfalt von Stilen kam zum Vorschein, in Gestalt von Werken unterschiedlichster Genres – ein vielstimmiges „Berliner Konzert”.
Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, Johann Joachim Quantz, Carl Philipp Emanuel Bach, Johann Gottlieb Janitsch, Christoph Schaffrath und andere.
15. November 2020

Kristian Bezuidenhout
Das Klavier war das bevorzugte Instrument Wolfgang Amadeus Mozarts. Von frühester Kindheit spielt er es, zahlreiche Kompositionen sind im Laufe seines allzu kurzen Lebens entstanden. Sonaten schrieb er ebenso wie Variationswerke, mit viel Erfindungsgeist und großem Ideenreichtum. Kristian Bezuidenhout bietet eine Auswahl davon, gespielt auf einem Hammerflügel, wie ihn auch Mozart zur Verfügung hatte.
15. November 2020

„L’Orfeo” von Claudio Monteverdi
Claudio Monteverdis „Orfeo” gilt als ein Meisterwerk europäischer Musikgeschichte und genießt den Ruf, die erste Oper der Musikgeschichte zu sein – sicher ist seine Vertonung des Mythos um Orpheus und Eurydike die erste, heute erhaltene »Favola in musica«, die mit der Uraufführung 1607 erstmals Instrumentalmusik, Gesang, Tanz und Bühne als eine Einheit verstand.
Für Sasha Waltz laufen in „Orfeo” verschiedene Stränge vorangegangener Kreationen zusammen, verbinden sich Solisten aus ihren Bearbeitungen zeitgenössischer Werke mit den Akteuren der Alten Musik. Ihre Version von Henry Purcells Barockoper „Dido & Aeneas” wurde 2004 zum Beginn eines neuen Kapitels ihrer künstlerischen Arbeit. Sie erweiterte die Mittel des Musiktheaters um die theatralen Ansätze des Tanzes und schuf eine für die Oper neuartige Verschmelzung von Tanz, Gesang und Musik: die choreographische Oper. In der Auseinandersetzung mit den Kompositionen „Medea” (Dusapin, 2007), „Roméo & Juliette” (Berlioz, 2007), „Passion” (Dusapin, 2010) und „Matsukaze” (Hosokawa, 2011) entwickelte sie dieses Genre kontinuierlich weiter. Mit „L’Orfeo” knüpfte Sasha Waltz am barocken Ursprung an und integrierte sowohl den Chor und die Solisten in die Bewegungen, als auch die Tänzer in das musikalische Geschehen.
15., 18. und 20. November 2020

Les Musiciens Du Louvre – eine konzertante Aufführung
Eine kaum zu überschauende Zahl an Musiktheaterwerken hat Christoph Willibald Gluck geschaffen. Nicht nur die großen Reformopern aus Wien und Paris befinden sich darunter, sondern auch eine Fülle anderer Stücke, so beispielsweise die einaktige »Azione teatrale« mit dem Titel »Le Cinesi« (Die Chinesinnen) aus dem Jahr 1754. Der prominente Wiener Hofdichter Pietro Metastasio schrieb den Text, Gluck die inspirierte Musik.
16. und 20. November 2020

Jordi Savall & Le Concert Des Nations „Terpsichore – Die Muse des Tanzes”
Neun Musen sind es, die der Lichtgott Apoll anführt, alle verkörpern sie verschiedene Aspekte von „musikè”, der Musenkunst. Eine von ihnen ist Terpsichore, die insbesondere mit Tanz und Bewegung verbunden ist. Jordi Savall und sein Ensemble widmen sich Musik aus Frankreich und Deutschland, unter anderem auch Kompositionen von Gluck, die in besonderer Weise von tänzerischem Esprit geprägt ist.
21. und 22. November 2020

Europa Galante „Mailänder Quartette”
Die Stadt Mailand, schon damals eine Kulturmetropole von Rang, besaß für Wolfgang Amadeus Mozart eine besondere Bedeutung. Hier wurde 1770 seine große Oper »Mitridate« uraufgeführt, hier komponierte er auch eine Reihe von frühen Streichquartetten. Mailand war die Heimat von Carlo Monza, der als »Maestro di capella« am Hof des Herzogs ab den 1770er Jahren sowohl Opern als auch Kirchen- und Kammermusik schrieb.
21. November 2020

Vocalconsort Berlin „Orpheus und die Unterwelt”
Der Orpheus-Mythos hat wesenhaft mit Tod und Leben zu tun. Zahlreiche Komponisten aus der Barockzeit haben sich damit auseinandergesetzt, so auch die beiden in Leipzig und Dresden wirkenden Johann Hermann Schein und Heinrich Schütz, die zu den Größen der Musik in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts zählen. Zwei Protagonisten aus der Zeit davor und danach flankieren sie: Orlando di Lasso und Wolfgang Amadeus Mozart.
Das Vocalconsort Berlin gilt als einer der besten und flexibelsten Kammerchöre Deutschlands.
21. November 2020

„Orfeo” von Carl Heinrich Graun – eine konzertante Aufführung
Unter den rund zwei Dutzend Opern, die Carl Heinrich Graun in seiner Eigenschaft als Kapellmeister der Königlich Preußischen Hofkapelle und als Favoritkomponist Friedrichs II. schrieb, befindet sich auch eine »Tragedia per Musica« mit dem Titel »Orfeo«, die 1752 im Opernhaus Unter den Linden zur Aufführung kam. Die Akademie für Alte Musik Berlin unter Howard Arman belebt dieses fast vergessene Werk nun neu.
22. November 2020

www.staatsoper-berlin.de