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Das Suermondt-Ludwig-Museum ist im ehemaligen Stadtpalais des Kratzenfabrikanten Eduard Cassalette untergebracht – von 1884 bis1888 im Stil der Neorenaissance erbaut. Schon damals beherbergten die prächtigen Räume auserlesene Kunstwerke.
Die Geschichte des Museums beginnt 1877 mit der Gründung eines Museumsvereins. Bürger waren es, die diesem Verein Kunstwerke stifteten. So entstand der Grundstock für die Errichtung eines städtischen Museums. 1882 schenkte der Aachener Unternehmer Barthold Suermondt dem Verein über 100 Gemälde. Ein Jahr später wurde das Suermondt-Museum in der Komphausbadstraße eröffnet, 1901 zog es in die Wilhelmstraße um. Im Laufe der Zeit wuchs die Sammlung stetig. Hierbei zeigte sich das Aachener Fabrikantenpaar Peter und Irene Ludwig mit ihren mehr als 300 Schenkungen und Leihgaben als überaus großzügig. Heute gehört das Suermondt-Ludwig-Museum mit einem Bestand von etwa 1.500 Gemälden, 700 Skulpturen, 10.000 grafischen Blättern und einer großen kunstgewerblichen Sammlung zu den größten kommunalen Museen Deutschlands. Seit 1901 ist das Suermondt-Ludwig-Museum im Haus Cassalette untergebracht, dem ehemaligen Stadtpalais des Fabrikanten Eduard Cassalette. Entworfen von dem Aachener Architekten Eduard Linse im Stil der Neorenaissance, wurde es von 1884 bis 1888 erbaut. 1898 erstand die Stadt Aachen das Gebäude, um hier das 1883 gegründete Suermondt-Museum unterzubringen. Schon vor der Eröffnung 1901 wurde an der rückwärtigen Seite des Palais ein zweigeschossiger Trakt mit Oberlichtsälen und einem neobarocken Treppenhaus angefügt. Weitere Anbauten folgten Ende der 1920er Jahre. Von 1992 bis 1994 wurde auf dem Nachbargrundstück ein Erweiterungsbau errichtet.

Dürer war hier – Eine Reise wird Legende
„Dürer war hier – Eine Reise wird Legende“ heißt es im Sommer 2021 im Suermondt-Ludwig-Museum. Ursprünglich sollte die Ausstellung am 7. Oktober 2020 öffnen. Exakt 500 Jahre zuvor war der Renaissance-Star angereist. Das Ziel in Aachen? Eine Krönung, selbstverständlich. Das Ziel seiner insgesamt einjährigen Reise von Nürnberg bis ans niederländische Meer? Geld. So ist es überliefert. Der mit Drucken seiner bestechend scharfen Kupferstiche und Holzschnitte zu zuvor beispiellos verbreitetem Ruhm gekommene Trademark-Meister mit dem weltberühmten AD-Monogramm schielend auf schnöden Mammon?
Die in Kooperation mit der National Gallery in London organisierte Ausstellung ermöglicht einen präzisen und frischen Blick auf die sogenannte Reise in die Niederlande (1520/21). Eine rätselhafte Reise, an deren Legendenbildung das Mal- und Zeichengenie höchstselbst mitwirkte – schreibend.
Albrecht Dürer führte Buch, eine Art Rechnungsbuch mit Reisenotizen. Dieses ist in zwei Abschriften erhalten, die rund ein Jahrhundert später entstanden. In Aachen und London ist jeweils eine der Handschriften zu sehen. Das Suermondt-Ludwig-Museum wird die Fassung aus dem Staatsarchiv Nürnberg zeigen. 100 Meisterwerke (rund 65 Zeichnungen und Gemälde sowie 35 druckgrafische Werke) geben Zeugnis von Dürers außergewöhnlicher Kunstfertigkeit selbst unterwegs, ohne eigene Werkstatt. Zirka 40 Zeichnungen, Gemälde und Skulpturen von Künstlern, die Dürer traf, die von ihm inspiriert wurden und ihn inspirierten, komplettieren die Schau zu einem nie zuvor in dieser Form zusammengetragenen kunst-, kultur- und gesellschaftshistorischen Gesamtbild der Reise.
Ziel der Ausstellung im Suermondt-Ludwig-Museum ist es, Dürers Reise in die Niederlande nachzuzeichnen – in einem einzigartigen kulturhistorischen Bilderbogen. Das gelingt anhand von Dürers detailliertem Reisetagebuch sowie von künstlerischen Arbeiten, mit denen sich die Reise-Stationen bis ins Detail nachvollziehen und visualisieren lassen.
Das Kuratorenteam trägt etwa 140 Werke höchster Qualität zusammen, die Dürer während seiner Reise 1520/21 gefertigt hat. Dabei handelt es sich um Zeichnungen und Gemälde, die in dieser Zeit entstanden sind, zum Beispiel das eindrucksvolle Bildnis des hl. Hieronymus aus Lissabon. Hinzu kommen Skulpturen und Gemälde von Zeitgenossen als Referenzwerke.
Leihgeber sind hochrangige Institutionen wie die National Gallery London, die Albertina Wien, der Louvre, das British Museum, die Royal Collection/Windsor Castle, die Uffizien, die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, das Germanische Nationalmuseum, oder das Berliner Kupferstichkabinett u.a.
18. Juli bis 24. Oktober 2021

www.suermondt-ludwig-museum.de