Die Benediktinerabtei von Pannonhalma liegt etwa 20 km südlich von Györ. Sie wurde 996 gegründet, hier nahm die Christianisierung ihren Anfang, und hier wurden auch die ersten Texte in ungarischer Sprache verfasst. Die Gebäude des Klosters sind bis zu 800 Jahre alt. Die Erzabtei Pannonhalma wird bis heute von Benediktinern bewohnt und bewirtschaftet. Seit 1996 gehört die Abtei zum UNESCO-Welterbe.

Zur Zeit des römischen Pannoniens entstand in der Nähe des Martinsberges – dem späteren Standort des Klosters – eine römische Siedlung mit dem Namen Sabaria. Einige römische Steindenkmäler, die heute geschützt im Innenhof des Klosters aufbewahrt werden, sind frühe Zeugnisse der antiken regionalen Besiedlung. Während der Völkerwanderungszeit ging der antike Ort unter. Für das Selbstverständnis der mittelalterlichen Klostergründung war die Existenz Sabarias von großer Bedeutung, soll dort doch der lokalen Überlieferung nach der Heilige Martin um 316/317 geboren worden sein. Er gab der monastischen Gründung seinen Namen: Monasterium Sancti Martini – Kloster des Heiligen Martin. Da auch das heutige Szombathely in römischer Zeit Savaria hieß, wird bis heute über die wahre Herkunft des Heiligen diskutiert.
Den Namen Pannonhalma erhielt die Abtei erst seit 1823, als der ungarische Spracherneuerer Ferenc Kazinczy im Zuge der Magyarisierung erstmals diesen Begriff verwendete, den er aus dem in der Gründungsurkunde stehenden lateinischen Mons Sacer Pannoniae (Heiliger Berg Pannoniens) entwickelt hatte.

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Bibliothek der Benediktinerabtei in Pannonhalma, Ungarn

Bibliothek der Benediktinerabtei in Pannonhalma, Ungarn

Glasfenster mit dem Heiligen Martin

Glasfenster mit dem Heiligen Martin