Der Budapester Burgpalast, auch genannt die Budapester Burg, ist das größte Gebäude Ungarns und eine Sehenswürdigkeit der Hauptstadt Budapest. Es nimmt den gesamten Südteil des Burgviertels auf dem Burgberg ein.
Die Budapester Burg überragt die Millionenmetropole als das höchstgelegene Gebäude und ist von allen Richtungen in ihren ganzen Ausmaßen gut zu erkennen. Ihre Geschichte reicht bis in die Anfänge des 13. Jahrhunderts zurück, als Béla IV. hier eine Burg errichten ließ. Ab dieser Zeit war der Palast der Wohn- und Regierungssitz der ungarischen Könige. In den folgenden Jahrhunderten hinterließ jede Herrscher- und Stilepoche ihre Spuren an dem Gebäudekomplex, der immer wieder erweitert, umgestaltet und ausgebaut wurde. Zum Ende des Zweiten Weltkrieges wurden große Teile des Palastes zerstört, welche man aber durch Rekonstruktionsarbeiten zum Teil vereinfacht wiederherstellen konnte, wobei die verbliebenen Innenräume durch die kommunistischen Machthaber komplett vernichtet wurden. Genutzt wird der Burgpalast heute überwiegend von Museen, aber auch für repräsentative Anlässe der ungarischen Regierung. Seit 2014 werden im Rahmen des Nationalen Hauszmann-Programms zahlreiche Bereiche der Burg in den Zustand vor der Zerstörung versetzt. Äußerlich erhält das Gebäude wieder seine neobarocke Fassade sowie die Kuppel mit Stephanskrone. Im Innenraum sollen der Speise- und der Ballsaal bis 2026 komplett rekonstruiert werden. Nach Fertigstellung soll der Wiederaufbau des Großen Thronsaals und des Habsburgersaals folgen.

Ungarische Nationalgalerie
Die Ungarische Nationalgalerie nimmt drei Flügel des Palastes ein und erstreckt sich dort über insgesamt vier Etagen. Sie ging 1957 aus den ausgelagerten Abteilungen des Museums der Bildenden Künste sowie verschiedenen städtischen und privaten Sammlungen hervor. Ausgestellt werden Kunstwerke vom frühen Mittelalter bis in die Moderne sowie Sammlungen von Medaillen.

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Ungarische Nationalgalerie im Hunyadihof © Derzsi Elekes Andor

Ungarische Nationalgalerie im Hunyadihof © Derzsi Elekes Andor

Historisches Museum Budapest
Das Budapester Historische Museum findet sich im südöstlichen Flügel des Burgpalastes. Hier widmet man sich der Geschichte Budapests von der Ur- bis in die Neuzeit. Außerdem sind hier Überreste des mittelalterlichen Königspalastes zu besichtigen.

Historisches Museum Budapest im Löwenhof © Mister No

Historisches Museum Budapest im Löwenhof © Mister No

Széchenyi-Nationalbibliothek
Die Széchényi-Nationalbibliothek findet sich seit 1985 im nordöstlichen Flügel des Burgpalastes. Ins Leben gerufen wurde sie 1802 von Graf Széchényi und ist seither die größte und bedeutendste Bibliothek Ungarns. Sie umfasst 8 Mio. bibliographische Einheiten, in Form von Büchern, Manuskripten, Handschriften (625.000) und Landkarten (183.000). Ein Highlight der Sammlung sind die Budapester Blätter, welche zu den wohl ältesten mittelalterlichen Liederhandschriften zählen dürften. Außerdem bewahrt die Széchenyi-Bibliothek Teile aus der Bibliothek von Matthias Corvinus. Schon zu Lebzeiten Corvinus war diese einst 2000 Bände umfassende Handschriftensammlung weit über die Grenzen Ungarns hinaus bekannt.

Széchenyi-Nationalbibliothek im Löwenhof © V. Mariann

Széchenyi-Nationalbibliothek im Löwenhof © V. Mariann