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Toulouse-Lautrec und die Meister vom Montmartre. Die Ausstellung „La Bohème“ geht mit Meisterwerken der Plakatkunst einer besonders faszinierenden Kunstform nach. Mehrere der gezeigten Originallithographien gehören zu den Klassikern der Kunstgeschichte, so auch das Titelmotiv zur Ausstellung, mit dem Henri de Toulouse-Lautrec für die berühmte Tänzerin Jane Avril im Varieté Moulin Rouge warb. 

Neben Lautrecs Plakaten hält „La Bohème“ viele spannende Entdeckungen aus seinem künstlerischen Umfeld bereit, dazu gehören Arbeiten von Alfons Mucha, Théophile-Alexandre Steinlen, Pierre Bonnard und Felix Vallotton aus den Jahren 1885 bis 1900. Im Zusammenspiel mit kunsthandwerklichen Kostbarkeiten bringt die Ausstellung das einzigartige Flair des Pariser Fin de Siècle nach Heidelberg. „La Bohème“ wurde in Zusammenarbeit mit dem Musée d’Ixelles, Brüssel, und dem Institut für Kulturaustausch in Tübingen organisiert. Exponate aus der Sammlung des Kurpfälzischen Museums und einer bedeutenden Heidelberger Privatsammlung ergänzen die Schau. Im Rahmen der Ausstellung findet eine Vielzahl von Führungen und Vorträgen mit Gästen aus Frankreich und Deutschland statt, teils auch in französischer Sprache. Darüber hinaus geht es mit Chanson- und Kinoabend auf eine wunderbare Zeitreise ins Fin de Siècle.

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Henri de Toulouse-Lautrec, Pionier der Plakatkunst
Henri de Toulouse-Lautrec (1864 – 1901) zählt zu den bekanntesten Künstlern seiner Zeit. Seine Werke, die das Leben rund um den Montmartre festhielten, prägen bis heute das Bild der legendären Pariser Belle Époque. Insbesondere durch seine Plakate wurde Toulouse-Lautrec schon zu Lebzeiten berühmt. Seine Affichen waren in Paris offenbar so gefragt, dass man sie nachts von den Plakatwänden stahl.

Montmartre – Jenseits der guten Gesellschaft
Wie Toulouse-Lautrec zog es im ausgehenden 19. Jahrhundert viele junge Künstler und Intellektuelle in die Großstadt Paris. Hier kamen sie in den günstigen Studenten- und Vergnügungsvierteln zusammen und prägten mit ihrer Lebensart den Begriff der „Bohème“. Sie galten als unangepasst und freizügig, idealisierten die Kunst und zeigten wenig Wertschätzung für Status und Geld. Insbesondere am Montmartre war ein solch unkonventionelles Leben möglich. Tanzlokale, Vergnügungsstätten und Bars gehörten zum Straßenbild und boten den Künstlern ungewohnte Inspiration und Motivik. Das Leben in den Cabarets wurde auch für Lautrec zum Hauptthema seiner Kunst. Er war dort häufig zeichnender und konsumierender Gast. Auch im 1889 eröffneten Moulin Rouge fand er großen Gefallen am Can-Can und den schönen Tänzerinnen in ihren ausgefallenen Kostümen.
5. März bis 11. Juni 2023

www.museum-heidelberg.de