Senator Hermann Roemer verfolgte mit der Gründung des Museums 1844 einen nahezu modernen Gedanken: Für alle Menschen sollte die Welt in Vitrinen sichtbar sein und die Möglichkeit zur ‚Weltreise‘ direkt vor der Haustür geben. Bis heute sieht sich das Roemer- und Pelizaeus-Museum als ‚Weltmuseum‘ mit vier Sammlungsschwerpunkten: Naturkunde, Völkerkunde, Stadtgeschichte und – durch die einzigartige Stiftung des Wilhelm Pelizaeus – Ägypten.
Die Dauerausstellung ÄGYPTEN gliedert sich in drei thematische Bereiche:
„Das Alte Reich“ widmet sich der Entstehung der altägyptischen Kultur bis zu ihrer ersten Blütezeit und entführt Sie zu den berühmten Pyramiden von Giza, denn das Roemer- und Pelizaeus-Museum besitzt neben Wien, Boston und Kairo eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen aus der Zeit der Pyramiden.
Unter dem Titel „Das Leben am Nil” vermittelt ein weiterer Bereich Einblicke in den altägyptischen Alltag, in die verschiedenen Bereiche der Wirtschaft sowie die Religion im Alten Ägypten. Der dritte Bereich beschäftigt sich schließlich mit dem „Tod in der Wüste”, den Jenseitsvorstellungen der alten Ägypter, zu denen die Hildesheimer Sammlung einen reichen Schatz einzigartiger Stücke bietet.
Sonderausstellung: Seuchen. Fluch der Vergangenheit – Bedrohung der Zukunft
Seuchen haben die Menschen und ihre Zivilisation zu allen Zeiten bedroht und dadurch entscheidend geprägt. Die dramatischen Ausbrüche in der Vergangenheit sind für immer im kulturellen Gedächtnis der Menschheit verankert. Der Siegeszug der Medizin hat diesen Krankheiten – zumindest in den Industrieländern – für einige Zeit Einhalt geboten. In den weniger entwickelten Regionen der Welt waren und sind sie bis heute eine große Gefahr. Doch auch bei uns droht die Rückkehr alter und die Einschleppung neuer, bislang auf andere Erdteile beschränkter Erreger. Dieses immense Gefahrenpotential führt uns die derzeitige Ausbreitung des bisher unbekannten Coronavirus (SARS-CoV-2) in aller Deutlichkeit vor Augen. Die Bekämpfung dieser Krankheiten und die Etablierung wirksamer Infektionsschutzmaßnahmen werden zu den größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zählen.
Im Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim wird ab Sommer 2021 in einer großen, hochgradig inszenierten und weltweit einmaligen Sonderausstellung die Kultur- und Naturgeschichte der Seuchen zu sehen sein, einschließlich aktueller Herausforderungen und Lösungsansätze der modernen Medizin. Dabei werden sowohl großartige Kunstwerke und historische Objekte gezeigt, als auch modernste Präsentationsformen wie Walk-In-Areas und Hologramme genutzt, um die Besucher in die Vergangenheit zu entführen oder Zeuge modernster Entwicklungen werden zu lassen. Die Ausstellung ist ein Kooperationsprojekt mit führenden medizinischen Einrichtungen wie der Medizinischen Hochschule Hannover und dem Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung.
28. August 2021 bis 27. März 2022