Erstmals wird in der Schweiz in einer monografischen Ausstellung das Werk des international renommierten, niederländischen Designers und Künstlers Maarten Baas (*1978) präsentiert. Das Gewerbemuseum Winterthur ermöglicht einen breiten Einblick in sein Schaffen und zeigt auch neueste Werke. Im Zentrum der Soloschau stehen das übergreifende Thema der Zeit und das Motiv der Uhr, was er mit raumgreifenden Videoinstallationen, Designobjekten, Skulpturen oder auch konzeptionellen Projekten beleuchtet.

Der international renommierte, niederländische Designer und Künstler Maarten Baas (*1978) verbindet in seinen Projekten Konzeptkunst, Kunsthandwerk, (Video-)Installation, Performance und öffentlichen Raum und bewegt sich damit immer an der Grenze zwischen Kunst und Design. Dabei lassen sich all seine Werke durch einen intellektuellen, aber ebenso rebellischen und verspielten, theatralischen und künstlerischen Stil charakterisieren, mit dem er auch grosse Bekanntheit erlangt hat.

Ausstellungsplakat „Maarten Baas – New Times”, Gewerbemuseum Winterthur, Grafikdesign: sofies Kommunikationsdesign AG, Maarten Baas: Real Time, Paddington Clock, Still, 2021 © Studio Maarten Baas

Ausstellungsplakat „Maarten Baas – New Times”, Gewerbemuseum Winterthur, Grafikdesign: sofies Kommunikationsdesign AG, Maarten Baas: Real Time, Paddington Clock, Still, 2021 © Studio Maarten Baas

Seit einer ersten Präsentation am Salone Del Mobile in Mailand im Jahr 2009 entwickelt Baas die Serie „Real Time”, für die er Uhren in unterschiedlicher Gestalt entwirft. Dabei handelt es sich um komplexe Werke, in denen die Uhrzeit in Videoprojektionen dargestellt wird. Baas greift den Begriff „Real Time” (dt. Echtzeit) auf, der im Film die Übereinstimmung von dargestellter Zeit und Erzähldauer bezeichnet. Entsprechend zeigen Maarten Baas’ „Real Time Clocks” performative Videos, die während zwölf Stunden gefilmt wurden und jeweils ebendiese zwölf Stunden beanspruchen, damit man sie vollständig sehen kann. Daneben werden auch Objekte gezeigt, die sich ebenso mit der Zeit beschäftigen. So beispielsweise die verkohlten, zeitlosen Designikonen aus der Serie „Smoke” (2002), die Rückbesinnungen auf Kindheitserinnerungen in der Projektreihe „Clay” (2006) – oder das Objekt „Plastic Chair in Wood” (2008), bei dem Maarten Baas den unterschiedlichen Zeitaufwand thematisiert, den verschiedene Materialien im Herstellungsprozess von Designobjekten erfordern.
Die Ausstellung „Maarten Baas – New Times” zeigt – neben einer Auswahl seiner charakteristischen Designobjekte – ein breites Spektrum seiner „Real Time”-Rauminstallationen und -Videoprojektionen sowie eine Reihe der „Grandfather Clocks” und „Children Clocks”. Dabei verbindet Baas Design, Kunst und Technik, aber auch Realität und Fiktion, Sein und Vergänglichkeit miteinander. So denkt er Uhren neu und reflektiert die Relativität der Zeit – und verleitet einen buchstäblich dazu, der Zeit beim Vergehen zuzuschauen.
7. Juni bis 27. Oktober 2024
www.gewerbemuseum.ch

Maarten Baas: Real Time, Grandfather Clock, The Son (Ed. 2/8), 2022 © Collection Museum Voorlinden, Foto: Antoine van Kaam

Maarten Baas: Real Time, Grandfather Clock, The Son (Ed. 2/8), 2022 © Collection Museum Voorlinden, Foto: Antoine van Kaam