Elias Dahlhaus wirkt stets positiv-verschmitzt, seine Augen funkeln aufmerksam. Auch, als der 63-Jährige mir seine vielen Lebensstationen aufzählt: Von Göttingen über Stuttgart ging es nach Kiel, Saarbrücken, Berlin, Bonn, Jerusalem, Haifa, Sidney und Köln. Erst im Jahr 2000 landete er in Darmstadt.
Kurz nach seinem Umzug freundet sich Dahlhaus mit der Darmstädter Jazz-Szene an. Im Rahmen der „Jam-Session“ tritt der Pianist und Sänger jeden Dienstag in der „Krone“-Kneipe auf. Dort bekommt er von den Inhabern schon bald den Künstlernamen „Fuzzy“ verpasst – warum genau, weiß er gar nicht mehr [Elias‘ fusseliger Bart könnte der Grund sein; Anm. d. Red.]. Nach und nach ziehen sich die ursprünglichen Protagonisten von der „Krone“-Bühne zurück. Elias Dahlhaus dagegen lässt bis heute keinen Dienstag-Auftritt sausen – außer, er ist im Urlaub. Wöchentlich wechselnd tritt er mit dem „Krone Old Stars Orchestra “ auf oder begleitet jeden musizierwilligen Jazzer in der offenen „Jam-Session“.
Seine musische Begabung bekommt Elias Dahlhaus in die Wiege gelegt. Sein Vater ist der Dramaturg und Musikwissenschaftler Carl Dahlhaus, Mutter Annemarie gelernte Klavierlehrerin. In Berlin macht Dahlhaus sein Abitur und beginnt ein Mathematik-Studium. Für eine Tätigkeit als wissenschaftliche Hilfskraft zieht er anschließend für kurze Zeit nach Bonn und entdeckt seine Liebe zum Jazz. Im Rahmen seiner Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter in Berlin lebt er ein Jahr in Israel. Zurück in der damaligen Bundeshauptstadt vertieft er seine bis heute andauernde Jazz-Leidenschaft. Daraufhin folgen unter anderem ein dreijähriger Aufenthalt in Sydney sowie zwei Jahre in Köln. Als er eine Stelle als Softwareentwickler bei der Deutschen Bahn in Frankfurt angeboten bekommt, zieht er im Jahr 2000 nach Darmstadt. „In Frankfurt wollte ich nicht wohnen – und Darmstadt war mir schon von mehreren Tagungen positiv bekannt“, erklärt Dahlhaus seine Ortswahl.
9. Januar 2024