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Das Portrait ist seit dem frühen 16. Jahrhundert eine der zentralen Gattungen der bildenden Kunst. Die Ausstellung gibt einen Überblick über die unterschiedlichen Portraittypen: vom Selbstbildnis, über das Einzelportait, Ehepaarbildnisse, Reiterbildnisse oder Gruppenportraits. Es wird aufgezeigt, warum früher Portraits gemacht wurden und wie sie sich über die Jahrhunderte verändert haben. Portraits des 16. bis 17. Jahrhunderts hatten in erster Linie eine Repräsentationsfunktion inne: Berühmte Persönlichkeiten aus Herrschaftshäusern, des Adels oder Klerus, der Politik, oder Bürgertums – wie Carl Theodor, Napoleon oder Ludwig der 16. – aber auch die Künstlerinnen und Künstler selbst, Familienmitglieder oder Kinder wurden in der Malerei in Einzel- oder Doppelportraits für die Nachwelt festgehalten. In der Druckgraphik entstehen in dieser Zeit zahlreiche Kupferstiche und Radierungen nach den entsprechenden Gemälden oder als autonome Werke. Im 17. Jahrhundert tauchen vermehrt auch Portraits der gut situierten, bürgerlichen Schicht auf. Erst mit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verliert des Portrait an seiner Repräsentationsfunktion. Die Gattung des Portraits wird zunehmend für den privaten Zweck verwendet. Mit wachsender künstlerischer Freiheit löst sich das Sujet mehr und mehr vom Abbild. Aus den Beständen der Grafischen Sammlung der Kunsthalle Mannheim wird ein so vielfältiges wie über Jahrhunderte aufrechterhaltenes Genre der Kunstgeschichte untersucht.
8. September 2023 bis 7. Januar 2024

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