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Der Kunstverein Apolda Avantgarde wurde am 22. Februar 1994 in der Tiefgarage des „Hotels am Schloss“ gegründet. Anlass war der Gedanke, auch in Apolda Kunstausstellungen zu präsentieren, um sich in die nahen Kulturzentren Weimar und Jena einzubringen. Das war die Geburtsstunde einer Erfolgsgeschichte. Fernab von den großen Kunstmetropolen galt es, den Bewohnern und Besuchern regionale internationale Kunst zu präsentieren. Dabei wurde in Apolda durch den Kunstverein Kultur, Wirtschaft und Tourismus miteinander verknüpft und ein Netzwerk zum Landkreis Weimarer Land und der Stadt Apolda aufgebaut. Das besondere Engagement seiner über 100 Mitglieder bei der Entwicklung der Kulturlandschaft gibt dem Verein sein eigenes Profil. Seine Ausstellungen und Projekte sprechen für nachhaltige künstlerische und soziale Außenwirksamkeit.

HUNDERTWASSER
„Schönheit ist ein Allheilmittel“
Hundertwasser zählt zu den international bekanntesten Künstlern des 20. Jahrhunderts. Seine Popularität beruht auf der Strahlkraft seiner Malerei und Originalgrafik, auf seiner natur- und menschengerechteren Architektur und seinem wegweisenden Engagement für Umweltschutz. Das Werk und Wirken von Friedensreich Hundertwasser zählt zu den bedeutendsten Beiträgen innerhalb der Kunstgeschichte der Nachkriegsmoderne. Im Zentrum seines ökologischen Handelns standen Baumpflanz- und Begrünungsaktionen, die Wiederherstellung natürlicher Kreisläufe, der Schutz des Wassers und der Kampf für eine abfallfreie Gesellschaft. Er war Kritiker der ungehemmten Wachstumsdoktrin sowie der Anpassung an einen gesellschaftlichen Konformismus. Gemäß seiner Erkenntnis, dass Schönheit ein Allheilmittel ist – „Beauty Is a Panacea“, wollte Hundertwasser der verborgenen Sehnsucht der Menschen nach Vielfalt und Schönheit in Harmonie mit der Natur zu ihrem Recht verhelfen. Die Ausstellung zeigt einen repräsentativen Querschnitt der Originalgrafik. Originalposter zeugen von Hundertwassers Unterstützung für internationale Umweltorganisationen. Seinen Einsatz für eine natur- und menschengerechtere Architektur veranschaulichen Fotografien seiner Architekturprojekte. Ein poetisches Bild von Hundertwassers Leben als Maler und auf dem Schiff Regentag zeichnet der international preisgekrönte Film „Hundertwassers Regentag“ von Peter Schamoni von 1972.
27. März bis 5. September 2021

Cezanne · Degas · Matisse · Hokusai · Hiroshige · Utamaro
Der Einfluss des japanischen Holzschnittes auf die französische Avantgarde
Herausragende Werke der französischen Avantgarde des 19. Jahrhunderts werden Werken japanischer Meister gegenübergestellt, die als Inspirationsquelle für deren künstlerisches Schaffen dienten. Der Sammler Otto Gerstenberg (1848 – 1935) erkannte den immanenten Einfluss der ukiyo-e, der japanischen Farbholzschnitte, auf die Entwicklung der europäischen Kunst. Nach der wirtschaftlichen Öffnung Japans im Jahre 1854 kamen Farbholzschnitte in den europäischen Handel. Sie lösten eine wahre Welle der Begeisterung aus. Künstler wie Paul Cézanne, Edgar Degas, Pierre Bonnard, Édouard Vuillard, Henri Matisse sowie Henri de Toulouse-Lautrec waren von der neuartigen Ästhetik der japanischen Holzschnitte fasziniert und erhielten entscheidende Impulse für ihre eigenen Arbeiten. Die leuchtenden Farben sowie die ungewöhnlichen Kompositionsformen der japanischen Farbholzschnitte spiegeln sich in den Werken der französischen Künstler der Jahrhundertwende wider. Stilbildend wirkten ebenso die neuen Motive, sowie die Fähigkeit subtile Veränderungen der Natur im Wechsel der Jahreszeiten auszudrücken. „Nicht mehr und nicht weniger als eine Revolution im Sehen der europäischen Völker, das ist der Japonismus. Ich möchte behaupten, er bringt einen neuen Farbensinn, neue dekorative Gestaltung und sogar poetische Phantasie in das Kunstwerk, …“, schrieb der Schriftsteller Edmond de Goncourt im Jahre 1884. Um die 80 Meisterwerke der legendären Privatsammlung werden in diesem historischen Zusammenhang in der Ausstellung präsentiert.
19. September bis 12. Dezember 2021

www.kunsthausapolda.de