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Orlando erlebt, wie sich die Menschen und das Klima, gesellschaftliche Ordnungen und Regime in einem ständigen Wandlungsprozess befinden – und damit die Vorstellungen davon, wie ein Mann, eine Frau denkt oder schreibt, begehrt oder leben soll. Mit „Orlando“ entwirft Virginia Woolf 1928 eine der schillerndsten Figuren der Literaturgeschichte, deren facettenreiche Persönlichkeit alle traditionellen Kategorien sprengt.

Orlando durchwandert vier Jahrhunderte europäischer Menschheitsgeschichte: Er lebt als Geliebter der Königin ein angenehmes Leben am Hofe Elisabeths I., verliebt sich während eines rauschenden Festes in eine geheimnisvolle russische Gräfin und zieht sich mit gebrochenem Herzen aufs Land zurück. Er will Schriftsteller werden, geht als Botschafter der englischen Krone nach Konstantinopel – und kehrt als Frau ins aufgeklärte England des 18. Jahrhunderts zurück. Dort langweilt sie sich in den Salons der adligen Damen und bemüht sich vergeblich um Eintritt in die Zirkel der großen Schriftsteller. Im zugeknöpften viktorianischen Zeitalter heiratet Orlando einen Mann und feiert zu Beginn des 20. Jahrhunderts ihren schriftstellerischen Durchbruch als 36-jährige Frau und alleinerziehende Mutter.
Aufführungen: 22. und 28. Oktober, 11., 12. und 18. November 2022

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