Die Glyptotek Kopenhagen freut sich, Besucher zu einer Sonderausstellung über den Aufstieg und Fall von Amarna einzuladen. Die neu gegründete Stadt beherbergte Tempel für den neuen Gott, Paläste für die königliche Familie, Wohnviertel, Werkstätten und Gräberfelder. Nach dem Tod von Echnaton wurde Amarna jedoch zerstört und verlassen, und Ägypten wandte sich von seinen religiösen Reformen ab.
Wir schreiben das Jahr 1365 v. Chr. Wir befinden uns im alten Ägypten, wo Magie und Tiergötter eine wichtige Rolle in der Gesellschaft spielten. Als der Pharao Echnaton an die Macht kam, schaffte er die alten Tiergötter ab und verordnete eine neue Religion. Nun war nur noch die Verehrung des Sonnengottes Aton erlaubt. Er wurde in Form einer Sonnenscheibe dargestellt, die Strahlen aussendet, die in Händen enden, welche die Hieroglyphe ankh (= Leben) über dem Königspaar halten: Echnaton und Königin Nofretete. Der neue Kult führte zu großen gesellschaftlichen Umwälzungen, und das Königspaar beschloss, umzuziehen und einen neuen Wohnsitz zu errichten: eine prächtige neue Stadt, die heute als Amarna bekannt ist.
Die Nachwelt hat versucht, alle Spuren dieser Zeit zu verwischen. Die kurze Lebensdauer der Stadt macht Amarna jedoch zu einer Goldgrube für die Archäologie, und bei Ausgrabungen wurden zahllose Fragmente aus der Geschichte der Stadt zutage gefördert. In der Ausstellung werden Teile der Stadt mit Nachbildungen einer Tempelwand, einer Säule in einer Kapelle und eines Palastbodens zum Leben erweckt. Fotos, Zeichnungen und ein 3D-Video geben einen Einblick in das Leben in der prächtigen Stadt und in die Träume der Menschen in der Antike. Die Glyptotek verfügt über eine beeindruckende Sammlung von Artefakten aus Amarna, die die Stadt und ihre faszinierende Geschichte zum Leben erwecken werden. Hinzu kommen ausgewählte Leihgaben aus dem Ausland — unter anderem aus Museen in New York, Paris und Berlin — sowie aus dem Dänischen Nationalmuseum und der Königlichen Abguss-Sammlung in Kopenhagen. Die Ausstellung wird den unverwechselbaren visuellen Stil dieser Zeit beleuchten, während Sonnenhymnen, die Entwicklung eines neuen Musikstils und gewöhnliche Alltagsgegenstände einen Eindruck vom religiösen und weltlichen Leben jener Zeit vermitteln. Mit anderen Worten: Die Ausstellung und der rekonstruierte Schauplatz bilden den Rahmen für eine Präsentation der Protagonisten dieser Epoche.
26. Januar bis 18. Juni 2023