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Osnabrücker Symphonieorchester, Dirigent Andreas Hotz
Solisten Per Arne Glorvigen (Bandoneon), Susann Vent-Wunderlich (Sopran)und
José Gallisa (Bass)
Es wird spanisch gesprochen im letzten Sinfoniekonzert der Saison – natürlich nur im übertragenen Sinn. Im Fokus des Programms stehen dabei Spanien und Lateinamerika mit ihrer überaus vielschichtigen und mitreißenden Musik.
Die wohl berühmteste Spanierin der Operngeschichte stammt allerdings aus der Feder eines französischen Komponisten. Bizets Carmen zählt zu den populärsten Bühnenwerken überhaupt, so sehr, dass der Komponist die berühmtesten Themen der Oper zu einer Suite arrangierte. Es folgt ein Sprung über den Atlantik nach Mexiko. Dort schrieb Arturo Marquéz seinen feurigen Danzón No. 2. Einen Brückenschlag zwischen europäischer Tradition und brasilianischer Musik unternahm Heitor Villa-Lobos in seinen Bachianas Brasileiras. Hier verwendete er Satztechniken des von ihm hochverehrten Johann Sebastian Bach und kombinierte sie mit genuin südamerikanischen Klängen. Dem Ergebnis kann man sich schwer entziehen. Ähnlich ging der Mexikaner Silvestre Revueltas in seiner Tondichtung Sensemayá vor. Hier verarbeitet er ein Gedicht, das von einem Ritual aus der afro-kubanischen Mythologie handelt. Die Ähnlichkeiten mit Strawinskys Le Sacre Du Printemps sind verblüffend.
Astor Piazzolla gilt als wichtigster Tangokomponist, der den Tanz von den Tanzbars Argentiniens auf die Konzertpodien der Welt brachte. 2021 wäre er 100 Jahre alt geworden. Ihm zu Ehren erklingen mehrere seiner Werke, unter anderem der berühmte Libertango und Piazzollas Version der Vier Jahreszeiten. Mit Per Arne Glorvigen konnte einer der renommiertesten Bandoneon-Spieler als Solist gewonnen werden.
25. Juni 2021

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