Ein ungewöhnliches Museum in einzigartiger Lage. Tausend Jahre Geschichte, die an einem symbolischen Ort im Zentrum von Warschau offenbart wird – in einem in der Vorkriegszeit vorwiegend von Juden bewohnten Stadtteil, der während des Krieges von den Deutschen in ein Ghetto umgewandelt. Das Museum erinnert an diese reiche Kultur und ihr Erbe.

Bevor Sie Ihre Tour beginnen, achten Sie auf das Gebäude selbst, das viele Symbole und Bedeutungen in sich trägt. So „zerschneidet“ etwa die Haupthalle das Museumsgebäude vom Untergrund bis zum Dach hinauf und symbolisiert so den Riss in der Geschichte der polnischen Juden, welchen der Holocaust verursachte. Auf den Glasscheiben der Fassaden steht das hebräische Wort Polin, was „Polen“ oder „Hier ruhst Du aus“ bedeutet. Dann begeben Sie sich auf eine Reise durch die Jahrhunderte und folgen der Route, die von acht Themengalerien vorgezeichnet ist. In einer faszinierenden Geschichte werden historische Exponate, Gemälde, interaktive Installationen, Modellrekonstruktionen und Videoprojektionen vorgestellt.

POLIN. Das Museum der Geschichte der Polnischen Juden. Hauptausstellung Synagoge © Foto M. Starowieyska MHZP Polin

POLIN. Das Museum der Geschichte der Polnischen Juden. Hauptausstellung Synagoge © Foto M. Starowieyska MHZP Polin

Sie entdecken die Spuren der ersten jüdischen Siedlung im mittelalterlichen Polen, sehen das königliche Statut aus dem 13. Jahrhundert, das den Juden Sicherheit, persönliche Freiheit und Religionsfreiheit garantiert und erfahren, was zum „Goldenen Zeitalter der Kultur der polnischen Juden“ führte. In der Galerie Miasteczko (das „Städtchen“) sehen Sie eine der Hauptattraktionen dieses Museums: das rekonstruierte Gewölbe der einzigartigen hölzernen Synagoge aus Gwoździec. Als nächstes gehen Sie durch die jüdische Straße der Vorkriegszeit, in der zwei Kulturen miteinander verschmolzen. Dann führt Sie der Weg in das Warschauer Ghetto aus dem Zweiten Weltkrieg und von dort aus gelangen Sie in die Nachkriegszeit.

Vergessen Sie nicht, das Denkmal der Helden des Ghettos vor dem Museum aufzusuchen. Dies ist die Stelle, an der sich der deutsche Bundeskanzler Willi Brandt 1970 in einer historischen Geste niederkniete. Dieses Ereignis wurde als symbolische Entschuldigung Deutschlands für die Verbrechen des Holocaust angesehen.
In der Nähe befindet sich das Denkmal für Jan Karski – den Gesandten des polnischen Untergrundstaates. Im Herbst 1942 ging er nach Großbritannien, wo er als Augenzeuge den höchsten alliierten Behörden einen Bericht über die Vernichtung der Juden zukommen ließ.

polin.pl