Mit drei farbenreichen Orchesterschlägen breitet Gioacchino Rossini zu Beginn seiner selten aufgeführten Oper Moses in Ägypten die Plage der Dunkelheit aus, die über Ägypten gefallen ist. Das Werk schildert die alttestamentarische Geschichte der versklavten Israeliten in Ägypten, die von Moses in die Freiheit geführt werden sollen, und verwebt sie mit der Liebesgeschichte um den Ägypter Osiris und die Israelitin Elcia. Um seine Geliebte nicht zu verlieren, drängt Osiris den wankelmütigen Pharao mehrmals, dem israelitischen Volk die Freiheit zu verwehren. Moses lässt daraufhin mit göttlicher Hilfe die Naturgewalten Einzug halten, beschert Ägypten Hagel und Feuer vom Himmel, bis er am Ende das Rote Meer teilt, um in die ersehnte Freiheit zu gelangen. Um das Verbot von weltlichen Opern zur Fastenzeit zu umgehen, erschuf Rossini 1818 dieses mit oratorischen und sakralen Elementen durchsetzte Werk, das mit einer ungewohnten Klangdramaturgie und formalen Experimenten einzigartig in seinem Schaffen ist.
Premiere 15. Februar 2025
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