Im Mai 2024 ist das Béjart Ballet Lausanne erstmals zu Gast am Opernhaus Dortmund. Die Schweizer Compagnie wurde 1987 von Maurice Béjart gegründet und ist mit weltweiten Gastspielen und sensationellen Inszenierungen auf höchsten Niveau eine der gefragtesten Compagnien der Ballettwelt.

Den Programmschwerpunkt bildet Gil Romans „Tous les hommes presque toujours s’imaginent“. Der Beginn in Gil Romans „Tous les hommes presque toujours s’imaginent“ erinnert stark an Bejart. Im Schneidersitz meditieren Tänzerinnen und Tänzer im Halbkreis, mit dem Rücken zum Publikum. Auch hier haben die Männer nackte Oberkörper. Oder doch nicht? Bei genauem Hinsehen merkt man, dass sie hautfarbene dünne Leibchen tragen.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

In dem gut einstündigen Stück erinnern auch andere Einzelheiten an Béjart. Aber im Ganzen ist die Atmosphäre bei Gil Roman, Startänzer unter Béjart und ab 2008 dessen Nachfolger als Chef, wesentlich softer. Inhaltlich fühlt man sich an Rituale einer etwas weltfremden Menschengruppe erinnert, die Kontakt zu verschiedenen Volksstämmen, aber auch zu Kalvarienbergen und einer Schar Engel hat. Dabei entdeckt ma in einer Nebenrolle Elisabet Ros, auch sie eine beliebte Tänzerin aus Béjarts Zeiten. Langsame Partien überwiegen in diesem Ballett, oft in bewusstem Gegensatz zur variantenreichen Musik von John Zorn mit ihren Jazz-Einschlägen. Das Hauptpaar Vito Pansini und Jasmine Cammarota – ein Ausbund an Flexibilität und Grazie – tanzt auf leicht bekleideten Füssen, in einem zeitgenössischen Stil, der nur noch wenig an klassischen Tanz erinnert.
16. und 17. Mai 2024

www.theaterdo.de