Horáková Joly zeigt Episoden aus Ernanis Leben: Erinnerungen, Wahnvorstellungen oder Alpträume, die nach und nach Ernanis wahre Identität enthüllen. Modestas Pitrenas wird Verdis selten gespieltes Frühwerk dirigieren, das von großen Chorszenen, beeindruckenden Ensembles und wunderschönen Arien lebt.

In seiner frühen und äußerst erfolgreichen Oper Ernani erzählt Giuseppe Verdi vom Schicksal des Herzogs von Aragon, Ernani, der sich unter falscher Identität für den Tod seines Vaters am spanischen König Don Carlos rächen möchte und gegen ihn rebelliert. Zudem ist er in Elvira verliebt, die jedoch einem anderen versprochen ist. Als sich herausstellt, dass auch der König Elvira heiraten möchte, findet sich Ernani in einem persönlichen und politischen Chaos wieder, das nur tragisch enden kann. Basierend auf einem Schlüsselwerk der französischen Romantik, Victor Hugos Hernani, verschiebt Verdis Werk den Fokus der Erzählung vom politischen Machtkampf auf die Situation der Individuen: Ernanis Festhalten an seiner persönlichen Geschichte, Identität und seinen Zielen steht im Zentrum der Oper.
Barbora Horáková Joly, die 2022 bei den Festspielen bei Giovanna d’Arco Regie führte, inszeniert diese Oper über einen jungen, traumatisierten Außenseiter, dem es unmöglich geworden ist, Liebe in seinem Leben zuzulassen. Die Inszenierung verwebt Monologe des belgischen Autors Peter Verhelst mit dem Libretto Francesco Maria Piaves und schafft eine neue, mysteriöse Figur, die Ernani bei seiner Reise durch seine dunklen Gedanken begleitet.
Premiere 20. Januar 2024
weitere Aufführungen: 28. und 31. Januar, 4., 9., 19. und 22. Februar, 3., 10., 12. und 21. März sowie am 19. April 2024

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