Eine Landschaft, die zweimal am Tag komplett mit Wasser überspült wird und dann wieder trocken fällt, ist weltweit etwas ganz Besonderes. Wenn sie zudem einen einzigartigen Lebensraum für viele Pflanzen und Tiere bietet, dann ist diese Landschaft auch besonders schützenswert. Im Jahr 2009 hat das Welterbe-Komitee das Wattenmeer zum UNESCO-Weltnaturerbe ernannt. Das Wattenmeer kann nun im gleichen Atemzug genannt werden mit Naturwundern wie dem Great Barrier Reef in Australien, dem Grand Canyon in den USA, dem Kilimandscharo in Afrika und den Galapagos-Inseln im Pazifischen Ozean.

Eine Naturschönheit
Die UNESCO verlieh diese besondere Auszeichnung dem rund 400 Kilometer langen Küstenstreifen, der sich von der niederländischen Insel Texel bis an die Nordspitze von Sylt erstreckt. Das etwa 10.000 Quadratkilometer umfassende Wattenmeer ist eines der größten Feuchtgebiete der Erde und eine weltweit einzigartige Naturlandschaft mit einer faszinierenden Tier- und Pflanzenwelt. Kegelrobben, Seehunde, Krabben sind im Wattenmeer zu Hause, ungefähr 10 Millionen Zugvögel machen hier jedes Jahr Rast. Und in den Salzwiesen leben 2300 verschiedene Tier- und Pflanzenarten. Ein Lebensraum, der unbedingt geschützt werden muss.

Das Blaue Klassenzimmer
Die UNESCO-Auszeichnung für das Wattenmeer ist nicht nur eine große Ehre, sondern birgt auch die Verantwortung, diesen einzigartigen Lebensraum zu schützen. Wie wichtig das Ökosystem Wattenmeer für viele Tiere und Pflanzen ist, sollen schon die Jüngsten lernen. Daher findet jährlich in Cuxhaven das „Blaue Klassenzimmer“ statt. Hierzu wird ein außerschulischer Lernort am Strand (ein Zelt in der Nähe der Rettungsstation am Strandbad Kugelbake) aufgebaut. Kindern im Alter von drei bis zwölf Jahren wird die Meereswelt verständlich und spannend erklärt. Dabei werden das ökologische Bewusstsein gefördert, aktuelle Umweltprobleme hinterfragt und gleichzeitig auf Umweltverschmutzungen hingewiesen.

Watt-Wanderungen
Zweimal am Tag gibt die Nordsee bei Ebbe den Meeresboden frei – vor Cuxhaven sogar 20 km weit. Hier kann man eine faszinierende Tier- und Pflanzenwelt entdecken. Auf und im Wattboden leben unzählige Krebse, Muscheln und Wattwürmer. Sie sind Nahrung für Fische, Seehunde und Millionen von Zugvögeln, die im Frühjahr und Herbst im Wattenmeer rasten.
So zählt das Wattenmeer neben dem Hochgebirge zu den letzten echten Naturlandschaften Mitteleuropas.
Die beste Möglichkeit, das Wattenmeer kennenzulernen, bietet eine Wattführung. Die Wattführer sind echte „Insider“ und kennen die faszinierenden Geheimnisse des Wattenmeeres: Wie sieht ein Wattwurm aus? Können Muscheln laufen? Wo leben die Robben? Also, auf ins Wattenmeer!
Oder man genießt die Besonderheiten des Wattenmeeres bei einer Fahrt mit der Pferdekutsche nach Neuwerk.

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