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Das Albrecht-Dürer-Haus ist ein historisches Gebäude in der Nürnberger Altstadt, welches von 1509 bis 1528 von Dürer bewohnt wurde. Es befindet sich in der Nähe der Burg in der Albrecht-Dürer-Straße 39 und gehört zu den wenigen erhaltenen Bürgerhäusern aus der Blütezeit Nürnbergs. Darüber hinaus gilt es in Nordeuropa als einziges erhaltenes Künstlerhaus des 16. Jahrhundert.

Deutschlands berühmtester Graphiker, Maler und Kunstheoretiker Albrecht Dürer wurde 1509 in den Äußeren Rat der Freien Reichsstadt Nürnberg gewählt; auf dem Höhepunkt seines gesellschaftlichen Ansehens erwarb er auch das stattliche Haus. Fast 20 Jahre, bis zu seinem Tod 1528, lebte und arbeitete er am Tiergärtner Tor – damals aber kein idyllisches Altstadt-Quartier, sondern ein lauter Verkehrsknotenpunkt. Und auch mit seiner Frau Agnes und seiner Mutter, mit Lehrlingen, Gesellen und Dienstboten dürfte es eher lebhaft zugegangen sein.
Auch nach Dürers kinderlosem Tod geriet die Bedeutung des Hauses nie ganz in Vergessenheit. Und so spielte das Haus beim Dürer-Jubiläum von 1828 eine herausragende Rolle: Das einzige Künstlerhaus des Spätmittelalters außerhalb Italiens wurde nun zu einer Künstler-Gedenkstätte – vermutlich der weltweit ersten der Neuzeit.
Wie durch ein Wunder überstand das Dürer-Haus die Vernichtung der Nürnberger Altstadt 1945 und konnte schon vier Jahre später wieder eröffnet werden. 1971 entstand anlässlich des 500. Geburtstags Dürers der moderne Ausstellungsanbau.
Leben und Werk werden in der Medienstation „Der digitale Dürer” anhand von 43 ausgewählten Werken aus Dürers 43 Schaffensjahren erfahrbar gemacht. Das Graphische Kabinett im 3. Obergeschoss bietet einen würdigen Rahmen, um die Graphik Albrecht Dürers, seiner Zeitgenossen und Interpreten, aber auch bedeutender Graphiker bis in die Neuzeit aus den Beständen der Graphischen Sammlung der Museen der Stadt Nürnberg zu präsentieren. Seit 2012 sind im Dürer-Saal, sein malerisches Hauptwerk in wertvollen historischen Kopien im Wechsel mit Sonderausstellungen zu besichtigen. 1627 versucht die Reichsstadt Nürnberg vergeblich, den bayerischen Kurfürsten Maximilian I. mit glänzend gemalten Kopien davon abzubringen, Albrecht Dürers berühmte „Vier Apostel” von 1526 seiner Münchner Sammlung einzuverleiben. Daraufhin entstand in Nürnberg der Wunsch, Dürers Gemälde wenigstens in adäquaten Kopien zu besitzen. So kam im Laufe der Jahrhunderte ein bedeutender Bestand zusammen, der auf einzigartige Weise einen Querschnitt durch Dürers malerisches Hauptwerk vermittelt.
Der letzte große – und eigentlich auch wichtigste – Schritt aber ist die neue Besucherführung, die alles Neue im Gesamtkontext zur Geltung bringt. Auf allen Ebenen moderner musealer Kommunikation vermittelt das Dürer-Haus nun einen lebendigen und interaktiven Einblick in Werk und Persönlichkeit, Leben und Zeit des Meisters.Während die Museen der Stadt Nürnberg das gesamte druckgraphische Werk Albrecht Dürers besitzen, haben sich seine Gemälde und Zeichnungen im Laufe der Jahrhunderte über die Museen und Sammlungen der ganzen Welt verstreut. Doch werden viele seiner wichtigsten Werke nun digital nach Nürnberg zurückgeholt: Für jedes seiner 43 Schaffensjahre wurde eine Zeichnung, eine Druckgraphik oder ein Tafelbild ausgewählt und in hoher Auflösung in einer leicht zu bedienenden Medienstation zugänglich gemacht. Knappe Erläuterungen auf Deutsch und Englisch stellen das jeweilige Werk in seinen kunsthistorischen und biographischen Kontext.

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