Augusto Giacometti (1877-1947) gehört zu den wichtigsten Künstlerpersönlichkeiten der Schweiz im frühen 20. Jahrhundert.
In Stampa im Bergell geboren, studierte Augusto Giacometti in Zürich und Paris und verbrachte wichtige Jahre in Florenz, bevor er sich in Zürich niederließ und von da aus wiederholt künstlerisch anregende Reisen unternahm. Die Ausbildung in Paris bei Eugène Grasset führte ihn zu einer intensiven Beschäftigung mit dem Jugendstil. Skizzen nach Pflanzen und Tieren überführte er in ornamentale Arbeiten und regelmässige Wiederholungen gleicher Elemente. Sie bilden die Grundlage für seine Pastellzeichnungen, in denen er Licht und Farbe zu den zentralen Ausdrucksträgern machte. Er übersetzte auch die Erfahrung transparenter Glasfenster und die schillernde Leuchtkraft der Schmetterlingsflügel in seine Kunst und wurde damit zu einem Pionier der ungegenständlichen Malerei.
Von Anfang an gehörten die Zeichnungen und Arbeiten auf Papier zu seinen wichtigsten künstlerischen Ausdrucksmitteln. Darin entwickelte er seine Bildsprache zwischen Figuration und Abstraktion. Er fand zu freien Lineamenten und die feine Pastellkreide und die leuchtende Aquarellfarbe kamen seinem Willen nach entmaterialisierter Gestaltung von Licht und Farbe entgegen.
Aus diesem Grund konzentriert sich die Ausstellung im Bündner Kunstmuseum ganz auf Arbeiten auf Papier und zeigt damit die Grundlagen dieses Schaffens. Sie geht von den reichen Beständen der Bündner Kunstsammlung aus und wird um prominente Leihgaben ergänzt. Ein substantieller Teil der Ausstellung macht die umfangreiche Sammlung der Architektin Tilla Theus aus, die 2024 als Schenkung ins Bündner Kunstmuseum kommt.
28. Januar bis 28. April 2024