Dieser Inhalt wurde archiviert. Er ist eventuell nicht mehr relevant.

Die Kunsthalle Mainz ist ein Ausstellungshaus für internationale zeitgenössische Kunst. Sie zeigt zeitgenössische künstlerische Positionen, die aktuelle Themen in Kunst, Politik und Gesellschaft darstellen und vermitteln. Durch ein Programm herausragender Ausstellungen macht sie sich zur Aufgabe, an Kunst und ihre Themen heranzuführen und Mainz als festen Standort für internationale Kunst und aktuellen Diskurs zu etablieren.

Joachim Koester – The way out is the way in
„Wahrnehmung“, „Bewusstsein“ und „Vernetzungen“ sind die entscheidenden Konstanten in Joachim Koesters Denken und Schaffen. Sie bilden gleichermaßen Impuls wie Ergebnis seiner künstlerischen Arbeit. Seine Fotografien, Video-, Soundarbeiten und Installationen kommen formal sehr reduziert daher, fächern sich aber Schritt für Schritt in ihrem immensen, netzwerkhaften Bedeutungsspektrum auf.
Sie erzählen von Menschen, die durch den Biss der Tarantel zu Körperbewegungen animiert werden und geradewegs in die Entrückung zu steuern scheinen; von Gottesabeterinnen, die nahezu in ihrer Umgebung aufgehen; von Phantasiereisen, die an einen Ort aufgegebener Zukünfte führen oder von den charakteristischen Oberflächenstrukturen von Kokain- und Marihuanapartikeln, die fern der direkten menschlichen Wahrnehmung liegen. Formen der Entgrenzung – der Übergang von Tier zu Pflanze oder von Tier zu Mensch – und Grenzerfahrungen – wie das Zeichnen unter Einfluss des Halluzinogens Meskalin oder das Erreichen neuer Bewusstseinszustände mittels Meditation – bilden den roten Faden durch die Ausstellung The way out is the way in. Welche Methoden und Hilfsmittel gibt es, die Beschränkungen des eigenen Körpers, des Denkens temporär hinter sich zu lassen? Was resultiert aus derartigen Erfahrungen – welche Bewegungen, Gedanken, Handlungen oder Bilder?
Der Gang durch Joachim Koesters Ausstellung ähnelt dem Streifzug durch vernachlässigte, verlassene oder unbekannte Ortschaften – der Psyche, des Körpers, der Stadt, dem Kosmos. Der Künstler selbst bezeichnet den Rezeptionsprozess der Werke als „Einatmen der Ausstellung“: Räume und Werke körperlich erfassen; aufnehmen, was die Atemzüge in die Sinne treiben.

www.kunsthalle-mainz.de