Die Schwanenburg als Wahrzeichen des Klever Landes prägt die Silhouette der Stadt. Sie ist schon von Weitem sichtbar und bietet vom Schwanenturm einen wunderschönen Blick über das Kleverland.
Die Klever Schwanenburg wurde 1020 erstmals in den Klosterrather Annalen erwähnt. Der am 7. Oktober 1439 eingestürzte Schwanenturm habe schon „300 Jahre vor Gottes Geburt an dieser Stelle gestanden, Cäsar habe ihn erbauen lassen“. Dies ist auf einer Inschrift über dem Eingang des Schwanenturms zu lesen, die Herzog Adolf nach Wiederaufbau des Turmes anbringen ließ.
Denkbar ist es schon, dass sich zur Römerzeit an dieser hoch über dem Rhein gelegenen Stelle, auf halbem Wege zwischen Xanten und Nijmegen, ein Stützpunkt befand.
Wahrscheinlich ist, dass um 1020 Fürst Rutger von Flandern von Kaiser Heinrich II. als Graf von Kleve eingesetzt worden ist. Es folgte nun eine Reihe von Grafen und infolge einer zielbewussten Heiratspolitik wurde das vereinigte Herzogtum Kleve-Jülich-Berg im 16. Jahrhundert ein beachtliches Machtzentrum in Europa.
Der letzte Herzog, Johann Wilhelm, starb 1609 ohne Nachkommen. Es entbrannte der jülich-klevische Erbfolgestreit, das Herzogtum Kleve fiel an Brandenburg.
1663 ließ der Statthalter des Großen Kurfürsten, Johann Moritz von Nassau-Siegen die Burg durch den niederländischen Architekten Pieter Post im Stil des niederländischen Barocks umbauen. In der Mitte des 18. Jahrhunderts reduzierte sich der Bau durch Einsturz und Abriss auf den heutigen Umfang. Seit damals befinden sich auf der Burg die Gerichtsbehörden, heute ist hier der Sitz des Amts- und Landgerichts Kleve.
Im Schwanenturm befindet sich ein kleines geologisches Museum, außerdem bietet sich hier ein eindrucksvolles Panorama über die Rheinebene bis in die Niederlande.Der um 1170 errichtete Rittersaal stand dort, wo sich heute der von Linden umsäumte Parkplatz im äußeren Burghof befindet. Reste des reich verzierten Saales sind an Portalen im Innenhof der Burg eingebaut worden und heute noch zu sehen. Ebenfalls im 12. Jahrhundert entstand an der ehemaligen Burgmauer die doppelsitzige Toilettenanlage (mit Wasserspülung!), die im 15. Jahrhundert in den Bau des Spiegelturms integriert wurde.
ganzjährig geöffnet