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Die Wittlicher Konzerte haben sich ein deutliches Profil erarbeitet, das Kammermusik auf hohem Niveau und gelegentlich auch große Chor- und Orchesterwerke einschließt. Entscheidend für die Programmgestaltung ist dabei, mit den Künstlern ein in sich stimmiges musikalisches Konzept zu entwickeln, das spannend ist, das vergnüglich, humorvoll und ernst sein kann. Es sollen nicht einfach alte Ohrwürmer wiederholt, sondern Konzerte geboten werden, die neugierig machen. Dabei hängt vieles von der Auswahl der Künstlerinnen und Künstler ab. Technisches Können und Virtuosität sind dabei ebenso gefragt wie die musikalische Idee, die sie umtreibt. Für das Publikum ist es manchmal die virtuose Leichtigkeit, die Begeisterung hervorruft, und manchmal sind es gerade die leisen Töne, vielleicht sogar fremde Klänge, die Menschen im Innersten berühren.
Die meisten Konzerte finden in der ehemaligen Wittlicher Synagoge statt. Die vom Jugendstil geprägte Architektur schafft einen weiten und zugleich intimen Raum, der sich geradezu ideal für Kammermusik eignet. Für viele Künstler ist die Synagoge denn auch ein zusätzliches Motiv, sich nach Wittlich locken zu lassen.

Trio Belli-Fischer-Rimmer
Seit knapp zehn Jahren begeistert das Trio Belli-Fischer-Rimmer sein Publikum mit originellen Programmen und einer ungebremsten Freude am gemeinsamen Spiel. In dieser ungewöhnlichen Besetzung erschließen sie Werke des klassischen Repertoires neu und kleiden sie in ein frisches Klanggewand. Dabei spannt ihr Repertoire einen weiten Bogen von Bach bis Xenakis, von Brahms bis Weill oder von Bernstein bis Waits.
Die Programme des Trios wirken manchmal wie eine Achterbahnfahrt durch die Musikgeschichte, Genre-Schubladen greifen hier nicht, Altes beeinflusst Neues und umgekehrt. Es entstehen verblüffende Verwandtschaften und Wechselwirkungen über die Jahrhunderte. Dabei überraschen sich die drei Musiker auf der Bühne am liebsten selbst: Viele Arrangements lassen improvisatorische Freiräume, jedes Konzert bleibt einzigartig. Oft entstehen die Bearbeitungen durch gemeinsames Experimentieren und verändern sich über die Jahre immer weiter. Ein guter Mix von klassischen Werken in Arrangements bis hin zu zugänglichen modernenWerken kennzeichnet dieses Trio.
9. April 2021

Minguet Quartett & Jens Peter Maintz, Violoncello
Das Minguet Quartett – gegründet 1988 – zählt heute zu den international gefragtesten Streichquartetten, wobei seine so leidenschaftlichen wie intelligenten Interpretationen für begeisternde Hörerfahrungen sorgen – „denn die Klang- und Ausdrucksfreude, mit der das Ensemble die Werke zur Sprache bringt, belebt noch das kleinste Detail“ (Frankfurter Allgemeine Zeitung). Namenspatron ist Pablo Minguet, ein spanischer Philosoph des 18. Jahrhunderts, der sich darum bemühte, dem breiten Volk Zugang zu den Schönen Künsten zu verschaffen: Das Minguet Quartett fühlt sich dieser Idee auf seinen Konzertreisen mehr denn je verpflichtet. Das Quartett konzentriert sich auf die klassisch-romantische Literatur sowie die Musik der Moderne gleichermaßen, mit neuen Programmideen, wie die erstmalige Gesamtaufnahme der Streichquartette von Wolfgang Rihm, Peter Ruzicka und Jörg Widmann oder die Aufführung von Karlheinz Stockhausens Helikopter-Streichquartett im Rahmen eines Konzeptes des Dirigenten Kent Nagano.
Jens Peter Maintz genießt einen hervorragenden Ruf als vielseitiger Solist, gefragter Kammermusiker sowie als engagierter und erfolgreicher Celloprofessor. Aus Hamburg stammend, studierte er bei David Geringas und besuchte Meisterkurse bei weiteren großen Cellisten, wie Heinrich Schiff, Boris Pergamenschikow, Frans Helmerson und Siegfried Palm. Darüber hinaus prägten ihn die intensiven Kammermusikstudien bei Uwe-Martin Haiberg und Walter Levin. Im Jahre 1994 gewann er den 1. Preis beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD, der bis dahin im Fach Cello 17 Jahre lang nicht vergeben worden war. Seit 2004 lehrt er als Professor an der Universität der Künste Berlin.
24. April 2021

Frau mit Flügel – 200 Jahre Clara Schumann
Szenen eines Lebens – Textcollage und Musik
Im September 2019 jährte sich Clara Schumanns Geburtstag zum 200. Mal. Wer war diese Frau mit den großen Begabungen? Am Flügel machte sie Weltkarriere – aber wurden ihr die Flügel nicht auch immer wieder gestutzt? Die Schauspielerin Veronika Maruhn lässt die gereifte Künstlerin in einen Dialog mit dem Wunderkind Clara treten, das durch eine Großfigur verkörpert wird. Dazu erklingen ausgewählte Lieder der Komponistin und – auf historischen Instrumenten – das Klaviertrio op. 17. Aus all dem formt sich das Bild einer facettenreichen und widersprüchlichen Ikone.
Die Sängerin Marion Eckstein wird musikalisch von Lusia Höfs (Violine), Anka Schröder (Violoncello) und Stefania Neonato (Hammerflügel) begleitet.
Die Textcollage der Schauspielerin Veronika Maruhn fügt Zeitungsausschnitte, Tagebucheintragungen beziehungsweise Briefauszüge Clara Schumanns, Robert Schumanns und anderer Zeitgenossen sowie Texte und Gedichte von Felix Mendelssohn Bartholdy und Franz Grillparzer assoziativ zu einer Betrachtung der Frau und Künstlerin Clara Schumann zusammen. Im Wechselspiel zwischen dem Wunderkind und der gealterten Clara lässt Veronika Maruhn Leben und Wirken dieser bemerkenswerten Künstlerin Revue passieren. Dabei wechselt sie zwischen den Figuren und der Schauspielebene, um diese schließlich – gleichsam als finalen Höhepunkt – wieder zusammenzuführen.
8. Mai 2021

 

Ensemble für Alte Musik Caladrius © Ensemble für Alte Musik Caladrius

Ensemble für Alte Musik Caladrius © Ensemble für Alte Musik Caladrius

Ensemble für Alte Musik Caladrius
Große Spielfreude gepaart mit unglaublicher Musikalität und einer Fülle an Klangfarben“ mit diesen Worten begründete die Jury die Vergabe des Preises des internationalen Händel Wettbewerbs Göttingen 2019 an das Ensemble Caladrius. Neben dem Hauptpreis wurden die jungen Musiker darüber hinaus auch mit dem Publikumspreis ausgezeichnet. Mit seiner außergewöhnlichen Besetzung – Blockflöten, G-Violone, verschiedene Lauteninstrumente und Cembalo – überzeugte das Ensemble auch beim Deutschen Musikwettbewerb. Es erhielt das Stipendium des Deutschen Musikwettbewerbs, verbunden mit der Aufnahme in die Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler sowie den Sonderpreis der Marie-Luise Imbusch Stiftung Lübeck.
Die vier Musiker aus Italien, Katalonien und Deutschland fanden sich beim Studium an der Musikhochschule München zusammen. Sie verbindet das Interesse an unbekanntem Repertoire, das gemeinsam entdeckt und zu neuer Farbigkeit erweckt wird. Viele Werke arrangieren und bearbeiten sie speziell für ihre ausgefallene Besetzung. Auch legt das Ensemble besonderen Wert darauf, sich zeitgenössische Werke zu erschließen. Benannt hat sich das Ensemble nach dem Caladrius, einem schneeweißen Vogel mit Heilkräften, der in den “Bestiarien” mittelalterlicher Tierdichtungen auftaucht. Die Gruppe hofft mit ihrer Musik einen ebenso vitalisierenden Effekt auf ihr Publikum zu haben.
18. September 2021

www.wittlicher-konzerte.de