Ab dem 17. September 2023 widmet das Historische Museum der Pfalz einer gleichermaßen facettenreichen wie bedeutenden Herrscherpersönlichkeit eine Ausstellung: „König Ludwig I. – Sehnsucht Pfalz“.
Zeitlebens hatte Ludwig I. eine enge Verbindung zur Pfalz, die seit 1816 zu Bayern gehörte. Schon im Kindesalter hielt er sich an verschiedenen Orten wie Mannheim und Rohrbach auf. Er hinterließ Kulturdenkmäler wie die klassizistische Villa Ludwigshöhe in Edenkoben. In Speyer veranlasste er die Ausmalung des Speyerer Doms im Stil der Nazarener und beauftragte wenig später die Errichtung des westlichen Querbaus mit den beiden Vordertürmen. Maßgeblich war er für den Ausbau der Industrien verantwortlich und schuf die erste Ost-West-Verbindung auf Schienen durch die Pfalz. Nicht zuletzt geht die heutige Schreibweise von „Speyer“ mit einem Ypsilon auf ihn zurück. Politisch war seine Regentschaft, die er seit 1825 innehatte, von zahlreichen Umbrüchen geprägt. Die Unzufriedenheit der pfälzischen Bevölkerung an der bayrischen Regierung brachte 1832 das Hambacher Fest zum Ausdruck, bevor sich in den Revolutionsjahren 1848/1849 das Bürgertum flächendeckend gegen die konservativ-reaktionäre Regierung erhob und Ludwigs Abdankung herbeiführte. Kunstwerke aus dem 18. und 19. Jahrhundert werden in der Ausstellung ergänzt durch Auszüge aus Gedichten, die Ludwig I. schrieb und aus Briefwechseln mit seinen Zeitgenossen, die einen ganz privaten Einblick in die Lebenswelt des Königs geben.
Die Schau steht in der Reihe kulturhistorischer Ausstellungen, die die regionale Geschichte der Pfalz in den europäischen Kontext stellen.
17. September 2023 bis 31. März 2024